Edelsteine als funkelnde Kostbarkeiten – mit der richtigen Pflege die ewige Schönheit bewahren. Tipps und Tricks von Dr. Thomas Schröck, Edelsteinexperte und Geschäftsführender/Gesellschafter des Unternehmens The Natural Gem GmbH mit Sitz in Wien/Österreich.
Was wird von Menschen als wertvoll angesehen? Etwas, das selten, schön und von vielen begehrt wird. Alle drei Begriffe treffen auf Edelsteine zu, und Edelsteine sollen hart sein. Warum spielt die Härte eine Rolle? Weil „harte“ Edelsteine gut als Schmuck tragbar sind. Über die Jahrhunderte wurde die „Anlageform Edelstein“ gerne am Finger, am Ohr, am Arm oder am Hals getragen, daher sind Härte und Unzerstörbarkeit eine Voraussetzung. Eingeordnet wird die Härte von Mineralien unter der Begrifflichkeit „Mohshärte“, die nach dem Geologen Friedrich Mohs (1773-1839) benannt wurde. Alle Mineralien werden nach der Mohs“schen Härteskala in zehn verschiedene Härtegrade eingeteilt. Der innere Aufbau der Mineralien ist die Ursache für die unterschiedlichen Härtegrade. Die Härte 1 bis 2 entspricht einer weichen Konsistenz während alles über 8 als sehr hart bezeichnet wird. Die Mineralien werden anhand der Edelsteinhärte sortiert. Der Smaragd ist im Härtegrad 8, Rubin und Saphir im Härtegrad 9 und der Diamant im höchsten Härtegrad 10 nach der Mohs“schen Härte eingestuft. „Die Härte des Edelsteins ist von elementarer Bedeutung für das Funkeln: Je härter ein Stein ist, desto besser lässt er sich polieren und desto mehr funkelt er. Die funkelnden Kostbarkeiten zum Schmuckstück verarbeitet, schmücken und schmückten nicht nur die Reichen und Schönen, sondern ihr Glanz und ihre Reinheit standen in vielen Epochen für die Erhabenheit ihrer Träger und bezeugten ihre Macht. Dafür war das Funkeln unabdingbar“, erläutert Patrick-Noel Herold-Gregor, Managing Partner bei The Natural Gem GmbH.
Lange Freude an Edelsteinen und Schmuckstücken mit der richtigen Behandlung und Pflege
Dass Edel- und Schmucksteine in der Regel hart sind, bedeutet noch lange nicht, dass sie gegen Umwelteinflüsse unempfindlich wären. Paradebeispiel ist der Diamant, der zwar der härteste aller Edelsteine, aber dennoch gegen mechanische Einwirkungen recht empfindlich ist. Mit Diamanten kann Glas geschnitten werden, aber ein gar nicht so starker Schlag gegen einen festen Gegenstand bringt ihn zum Splittern oder Springen. Das erklärt, warum Diamanten in Erbschmuckstücken in vielen Fällen beschädigt oder sogar zerbrochen sind, gibt Dr. Thomas Schröck zu bedenken. Die Pflege von Edelsteinen spielt primär bei Schmucksteinen eine große Rolle, da die wertvollen Steine getragen schädigenden Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Tipps zur Pflege:
Der Kontakt mit modernen Kosmetika, Parfums oder Hitze kann bei gewissen Steinen wie Edelopal, Malachit oder Koralle zu Farbveränderungen und anderen Beschädigungen führen.
Waschmittel oder andere Haushaltschemikalien schädigen Edel- und Schmucksteine nachhaltig. Ringe sollten beispielsweise beim Spülen oder bei anderen Hausarbeiten abgenommen werden. Rubine und Smaragde sind komplett unempfindlich und eigenen sich am besten zum Tragen! Der Smaragd ist etwas empfindlicher und sollte wegen möglicher innerer Risse und Kanäle beim Händewaschen und bei Geschirrspülen grundsätzlich abgenommen werden.
Der Türkis ist besonders empfindlich gegen Öle, Cremes und Fette, sie lassen sein schönes Türkisblau in schmutziges Grün umkippen. Vorsicht ist geboten beim Einlegen in Aceton oder Alkohol, diese zerstören den Türkis.
Der wohl empfindlichste Edelstein ist der Edelopal; er ist besonders hitzeanfällig. Schon bei relativ geringen Temperaturen kann er springen oder sein Farbenspiel verlieren. Deshalb sollte Edelopal-Schmuck nie beim Kochen getragen werden oder etwa in der Sonne liegen bleiben. Auch vor Schlag und Stoß muss der Edelopal unbedingt geschützt werden.
Ein Mythos ist, dass Perlen den Kontakt mit der Hautfeuchtigkeit ihrer Träger benötigen. Das stimmt nicht, das Hautfett setzt sich in der Perle ab, am besten werden Perlen immer wieder einmal mit klarem Wasser abgespült.
Weitere Pflege betrifft beispielsweise Edelsteinketten, die jährlich eine Neuknüpfung benötigen, die durch qualifizierte Juweliere erfolgen sollte. Mit der Zeit lässt die Stabilität des Fadens nach, und die Gefahr des Reißens der Perlenkette erhöht sich.
Ist der Schmuck im Laufe der Zeit verunreinigt, bedarf es einer vorsichtigen Reinigung. Am besten geeignet sind die beim Juwelier erhältlichen Schmuck-Reinigungsbäder, in die der Schmuck nur eingetaucht werden muss. Eine Reinigung im Ultraschallgerät, die der Juwelier durchführt, ist allerdings nicht für alle Edelsteine verträglich.
Edelsteine als Investment
Geschliffene Edelsteine als Wertanlage sind seit Jahrhunderten eine anerkannte Form der Geldanlage. Zu den klugen Investments zählen die Investition in unbehandelte Steine. Warum? Unbehandelte Rubine, Smaragde, Saphire und Farbdiamanten zählen zu der Königsklasse der naturbelassenen Edelsteine. Diese steigen schnell im Wert. Die Nachfrage an unbehandelten, qualitativ hochwertigen und naturbelassenen Edelsteinen steigt, aber die Rohstoffförderung sinkt. Die menschliche Faszination und Wertschätzung für kleine, glitzernde und glänzende Steine sowie Werterhalt und Wertkonzentration auf kleinstem Raum. Eine einfache Rechnung: Ein halbes Kilo Feingold hat einen Wert momentan von rund 26.000 Euro, ein halbes Kilo ein Karat großer Rubine feinster Qualität im Brillantschliff hätte einen Wert von rund 50 Mio. Euro. Der Seltenste der „großen Vier“ Edelsteinen in feiner Qualität (Rubin, Saphir, Smaragd, Diamant) ist nicht der Diamant, sondern der Rubin.
„Seitdem wir Aufzeichnungen der Menschheitsgeschichte haben, kommen in diesen Schriften immer wieder Edelsteine vor: Seien es legendären Minen der Königin von Saba oder die Brustplatte des Hohepriesters mit den zwölf Steinen im Alten Testament der Bibel, aber auch die Geschichten eines Diamanten, der Unglück bringen soll, dem „Koh-i-Noor.“
Was macht einen Edelstein aus? Die Antwort ist einfach: seine Seltenheit und seine Begehrtheit. Je seltener und je begehrter ein Objekt ist, desto höher wird der Preis sein, egal, ob in der Kunst, bei Uhren, bei Oldtimern oder bei Edelsteinen“, gibt Dr. Thomas Schröck zu bedenken.
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Dr. Thomas Schröck ist seit über 25 Jahren Edelsteinexperte und Gesellschafter Geschäftsführer des Unternehmens The Natural Gem GmbH mit Sitz in Wien, Österreich. Der Gewinn-Verlag publiziert im Herbst 2017 das neueste Buch von Dr. Thomas Schröck „Edelsteine als Investment“. Weitere Informationen unter www.thenaturalgem.com
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