Für diese Autos wird die Versicherung 2021 teurer!

In 2021 erfolgt für Millionen Fahrzeuge eine höhere Einstufung in der Typklasse oder der Regionalklasse. Jedes Jahr berechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die beiden Klassen neu. Für Autobesitzer können sich hieraus Verteuerungen oder Vergünstigungen bei der Autoversicherung ergeben. Ein Vergleich ist daher sinnvoll, um herauszufinden, ob es sich lohnt, die Kfz-Versicherung zu wechseln.

Jährliche Änderung der Beitragshöhe bei Kfz-Versicherungen

Nicht jeder Autobesitzer in Deutschland muss gleich viel für die eigene Autoversicherung zahlen. Entscheidend hierfür ist jedoch nicht nur die Schadenfreiheitsklasse. Auch die Regionalklassen und Typklassen spielen für die Höhe der Versicherungsbeiträge eine wichtige Rolle. Diese ändern sich dabei jedoch jedes Jahr aufs Neue. Für ihre Berechnung verantwortlich ist der GDV. Dieser ermittelt jedes Jahr die Schadensbilanzen für sämtliche Zulassungsbezirke in Deutschland sowie für sämtliche Typklassen. Auf Grundlage dieser jährlichen Neueinteilung ändern die Kfz-Versicherer anschließend die Höhe ihrer Beiträge. Dies geschieht jedoch nicht einheitlich. Es kann daher sinnvoll sein, den eigenen Versicherungstarif zu vergleichen und gegebenenfalls die eigene Kfz-Versicherung zu wechseln.

Die Bedeutung KFZ-Regionalklassen

Auf den ersten Blick mag es seltsam erscheinen, weshalb die jeweilige Region wichtig für die Höhe des Versicherungsbeitrages ist. Jedoch sichern sich die Kfz-Versicherer damit gegen zu hohe Kosten ab. Die Region spielt nämlich bei der Schadensstatistik eine nicht unerhebliche Rolle. So gelten bestimmte Regionen in Deutschland als wesentlich risikoreicher, was die Unfallwahrscheinlichkeit angeht, als andere. In Großstädten ist das Verkehrsaufkommen deutlich höher. Damit steigt auch das Risiko, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. In ländlichen Regionen ist diese Gefahr entsprechend geringer. Aus diesem Grund zählt beispielsweise die Uckermarck in Brandenburg zu den günstigsten Regionen in Deutschland, während Berlin und Hamburg zu den teuersten Kfz-Regionalklassen in 2021zählen. Entscheidend für die Berechnung ist dabei übrigens nur der Wohnsitz des Fahrzeughalters und nicht der Ort, an dem ein Unfall geschehen ist.

Auch Kfz-Typklassen spielen eine wichtige Rolle

Genau so wie der Wohnort des Fahrzeugbesitzers ist auch der jeweilige Fahrzeugtyp von Bedeutung. Bestimmte Fahrzeugtypen können nämlich häufiger in Unfälle verwickelt sein als andere. Allerdings spielen hierbei auch stets die Kosten des Fahrzeugs eine Rolle. SUVs und Oberklasse-Modelle sind mit höheren Reparaturkosten verbunden. Daher finden sich viele Fahrzeuge in diesen Segmenten in einer hohen Typklasse wieder. Gleichzeitig sinken die Kosten jedoch für ältere Modelle. Im Laufe der Zeit werden viele Automodelle deshalb herabgestuft. Auch bei den Kfz-Typklassen für 2021ist es wieder zu zahlreichen Herabstufungen gekommen.

Unterschiede je nach Art der Versicherung

Bei der Einteilung nach Regional- und Typklassen gibt es Unterschiede mit Blick auf die Art der Kfz-Versicherung. Die Kfz-Haftpflichtversicherung kennt 16 verschiedene Typklassen. Im Gegenzug gibt es hier 12 unterschiedliche Regionalklassen. Maßgeblich für beide Einteilungen sind dabei immer die Versicherungsleistungen für die geschädigte Gegenpartei bei Verkehrsunfällen. Für die Vollkaskoversicherung unterscheidet der GDV hingegen zwischen 25 Typklassen und 9 Regionalklassen. Bei der Berechnung werden die Schäden am eigenen Fahrzeug nach einem selbst verschuldeten Unfall wie auch die Teilkaskokosten vollkaskoversicherter Fahrzeuge berücksichtig. In der Teilkaskoversicherung wird schließlich nach 24 verschiedenen Typklassen und 16 Regionalklassen unterschieden. Als Grundlage hierfür dienen die Teilkaskoschäden kaskoversicherter Fahrzeuge. Aufgrund der unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen kann es bei den verschiedenen Versicherungsarten für das gleiche Modell also durchaus zu unterschiedlichen Sprüngen in der jeweiligen Klasse kommen. Zudem sind die Klasseneinstufungen des GDV für die Versicherungsunternehmen grundsätzlich unverbindlich. Wer wissen will, ob es sich lohnt, die Kfz-Versicherung zu wechseln, muss daher gründlich vergleichen.

Änderungen bei den Kfz Regionalklassen für 2021

Die Regionalstatistik des GDV teilt Deutschland in insgesamt 413 Zulassungsbezirke ein. Bei der Einstufung der Kfz-Regionalklassen für 2021 mit Blick auf die Haftpflichtversicherung wurden insgesamt 96 davon in eine neue Klasse eingeordnet. Jeweils die Hälfte wurde dabei herauf- bzw. herabgestuft. Für 317 Zulassungsbezirke und somit 32,4 Millionen Fahrzeugbesitzer ändert sich hingegen nichts. Zu den Gewinnern der neuen Einteilung gehören viele Regionen im Norden Deutschlands. Vor allem Autofahrer in Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein fallen vielerorts in eine günstigere Regionalklasse. Teurer wird es hingegen in Teilen Bayerns sowie in zahlreichen Großstädten. Auch bei den Kaskoversicherungen kommt es zu Änderungen. Diese halten sich dabei ebenfalls die Waage. Für ca. 3,4 Millionen Autofahrer gelten künftig bessere Regionalklassen. Rund 3,2 Millionen werden 2021 jedoch schlechter bewertet. Je nach Region könnte es sich daher lohnen, die Kfz-Versicherung zu wechseln. Welche Regionen von der Steigerung betroffen sind. Die Regionen mit einer Regionalklassen-Steigerung sind in der verlinkten Tabelle aufgelistet:

https://finanzentest.de/finanztipps/kfz-versicherung-regional-und-typklassen#Kfz_Regionalklassen_2021%E2%80%93_Regionen_mit_der_groessten_RegionalklassenSteigerung

Änderungen bei den Kfz Typklassen für 2021

Die Typklassenstatistik des GDV basiert auf 31.000 verschiedenen Modellen. Für die Berechnung der Kfz-Regionalklassen für 2021wurden dabei die Schadensbilanzen der Jahre 2017 bis 2019 berücksichtigt. Für rund 30,6 Millionen Autofahrer in Deutschland wird sich bei den Typklassen im Vergleich zum Vorjahr nichts tun. Dies entspricht rund drei Viertel der Fahrzeugbesitzer. Bei 10,7 Millionen Autofahrern wird es hingegen 2021 zu einer Veränderung kommen. Rund 4,6 Millionen Autos rutschen dabei in eine günstigere Typklasse. Im Gegenzug gelten im kommenden Jahr für mehr als 6,1 Millionen Fahrzeuge höhere Einstufungen. Für den Großteil der Fahrzeuge ändert sich die Klasse dabei jeweils nur um eine Stufe. Bei einigen Fahrzeugen kommt es jedoch zu grundlegenderen Änderungen.

Die größten Gewinner und Verlierer bei den Kfz-Typklassen für 2021

Zu den größten Gewinnern zählen der Seat Arona 1.5 und der Skoda Karoq 2.0 TDI 4×4. Beide werden bei der Haftpflichtklasse um jeweils drei Klassen günstiger eingestuft. Der Suzuki Jimmy 1.5 Allrad wird bei der Vollkasko-Klasse sogar um ganze 5 Klassen besser eingestuft. Teils deutlich teurer könnte es jedoch für Besitzer eines BMW 118i, eines Audi Q2 40 TFSI Quattro oder eines Ford Focus STH 1.0 werden. Alle drei rutschen in der Vollkaskoversicherung um drei Klassen nach oben. Bei der Haftpflichtversicherung wird das Tesla Model S sogar um vier Klassen teurer eingestuft. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, findet in der folgenden Tabelle die Modelle mit der größten Typklassen-Steigerung für 2021.

Darum lohnt es sich, die Kfz Versicherung zu wechseln

Zwar sind die Einstufungen des GDV bei den Typ- und Regionalklassen für die Versicherungsunternehmen nicht verbindlich. Allerdings orientieren sich die Versicherer durchaus jedes Jahrs aufs Neue an diesen. Je nach Versicherer sind dabei jedoch teils signifikante Unterschiede möglich. Aus diesem Grund kann es sich je nach Fahrzeug und Region durchaus lohnen, dieKfz-Versicherung zu wechseln. Beitragserhöhungen aufgrund der neuen Klasseneinteilung kommen bei Neuverträgen meist sofort zur Anwendung. Bei bestehenden Verträgen kommen die Änderungen hingegen erst bei der Hauptfälligkeit zur Anwendung. Üblicherweise ist dies der 1. Januar 2021.

Sonderkündigungsrecht und Stichtag berücksichtigen

Kommt es aufgrund einer höheren Einstufung bei den Kfz-Typklassen oder den Kfz-Regionalklassen für 2021zu einer Beitragserhöhung, steht Versicherten ein Sonderkündigungsrecht zu. In dem Fall ist eine Kündigung des Vertrages mit einer Frist von vier Wochen möglich. Zudem ist der 30. November in der Regel Stichtag für eine Kündigung der Kfz-Versicherung. Wer also bis Ende November seine Versicherung kündigt, kann eine automatische Verlängerung des Vertrages umgehen und in jedem Fall fristgerecht zu einer günstigeren Kfz-Versicherung wechseln. Um herauszufinden, ob sich dies tatsächlich lohnt, empfiehlt es sich, die aktuellen Versicherungstarife zu vergleichen.

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