Krisenfest: Unternehmen, die sich Online-Shop erstellen lassen

Das Weihnachtsgeschäft mit E-Commerce könnte dem Handel noch ein gutes Jahr bescheren

Das Jahr 2020 hat den Handel in Deutschland vor große Herausforderungen gestellt. Unzählige Händler, die bislang nicht auf E-Commerce gesetzt haben, haben sich schon in der ersten Jahreshälfte einen Online-Shop erstellen lassen. Trotz der Krise, die viele Branchen nach wie vor fest im Griff hat, hofft der Handelsverband Deutschland (HDE) auf einen Umsatzrekord im Weihnachtsgeschäft.
Trotz der anhaltenden Corona-Krise rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) in diesem Jahr mit einem Umsatzrekord im Weihnachtsgeschäft. Doch wachsen dürfte vor allem der Online-Handel. Für den stationären Einzelhandel sieht es je nach Branche und Standortlage unterschiedlich aus.
Nach Prognosen des HDE dürfte der deutsche Einzelhandel im diesjährigen Weihnachtsgeschäft seine Umsätze auf 103,9 Mrd. Euro steigern. Dies entspricht einem Plus von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wachstumstreiber ist dabei verstärkt der Online-Handel.

Florierendes Weihnachtsgeschäft im Online-Handel

Im Zuge der beschlossenen Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie kaufen die Verbraucher deutlich mehr online. Im Rahmen einer vom Handelsblatt Research Institute (HRI) im Auftrag des HDE durchgeführten repräsentativen Verbraucherumfrage geben 53 Prozent der Befragten an, in diesem Jahr wegen der Corona-Krise seltener einkaufen zu gehen. Insgesamt 44 Prozent wollen ihre Weihnachtseinkäufe verstärkt online tätigen.
Der Branchenverband rechnet damit, dass die Weihnachtsumsätze im Internet in den Monaten November und Dezember um 19 Prozent auf über 17 Mrd. Euro zulegen werden. Das Wachstum fällt damit deutlich stärker aus als 2019 (+10,5 Prozent). Auch der E-Commerce-Umsatzanteil im Weihnachtsgeschäft steigt. Für 2020 wird er auf 16,8 Prozent geschätzt und liegt damit 2,5 Prozentpunkte höher als im Jahr 2019.

Gemischte Stimmung im stationären Einzelhandel

Für den stationären Einzelhandel geht der HDE von unterschiedlichen Umsatzentwicklungen aus. Auf ein gutes Weihnachtsgeschäft können demnach Möbelhändler, Baumärkte und der Lebensmittelhandel hoffen. Händler aus anderen Branchen, wie z.B. Mode, Kosmetik und Spielwaren, leiden enorm unter dem derzeitigen Teillockdown und den geringeren Kundenfrequenzen in den Innenstadtlagen. Viele blicken weniger zuversichtlich auf das Weihnachtsgeschäft. Den Ergebnissen der HDE-Trendumfrage zufolge rechnen 97 Prozent der befragten Schuh- und Lederwarenhändler, 89 Prozent der Bekleidungshändler, 88 Prozent der Parfümerien und 56 Prozent der Spielwarenhändler mit einem schlechteren Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr.
Gutschein bleibt beliebtestes Geschenk
Die Bundesbürger wollen in diesem Jahr ähnlich viel für Weihnachtsgeschenke ausgeben wie 2019, das geht aus dem aktuellen HDE-Konsumbarometer hervor. Im Durchschnitt planen die Verbraucher pro Kopf ein Budget für Weihnachtsgeschenke in Höhe von 245 Euro. Das beliebteste Geschenk bleibt wie in den Vorjahren der Gutschein, gefolgt von Spielwaren, Büchern und Schreibwaren.

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