Trotz Corona: Strategische Neuausrichtung der Sparda-Bank Nürnberg schreitet voran

Pandemie beeinflusst besonders das Filialgeschäft und drückt auf die Neukundenentwicklung – Plus bei den Baufinanzierungen

Die Geschäftsentwicklung der Sparda-Bank Nürnberg eG ist im Geschäftsjahr 2020 vor allem von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt worden. „Das zurückliegende Jahr war eines der herausforderndsten in der Geschichte unserer Genossenschaft. Wir verfolgen die strategische Neuausrichtung und die digitale Transformation unserer Genossenschaft konsequent weiter, aber der Weg ist anspruchsvoll“, sagte Stefan Schindler, der Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Nürnberg, bei der diesjährigen Vorstellung der Jahresbilanz.

Zu den weiteren prägenden Faktoren der Geschäftsergebnisse zählt Schindler die dauerhafte Null- und Minuszinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die Digitalisierung: „Die Privatkundenbanken stehen schon seit Jahren vor außerordentlichen Herausforderungen. Diese Entwicklung wurde durch die Pandemie noch beschleunigt.“ Als Reaktion auf das Niedrigzinsumfeld hatte sich die Sparda-Bank Nürnberg zum Jahresende von ihrem kostenlosen Lohn-, Gehalts- und Rentenkonto verabschiedet und neue Girokontomodelle eingeführt. Seit 1. Januar 2021 gibt es zwei Girokonten: das Sparda-Girokonto mit einem Entgelt in Höhe von 5 Euro monatlich sowie das Jugendgirokonto SpardaYoung+, dessen Kontoführung weiterhin kostenfrei bleibt. Der Vorstandsvorsitzende bekräftigt: „Diese Entscheidung war eine Zäsur, aber notwendig, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“

Die Mitgliederentwicklung gab folglich erwartungsgemäß leicht nach und lag zum 31.12.2020 bei 218.316, was einem Rückgang um 0,8 Prozent entspricht. Damit bleibt die Sparda-Bank weiterhin die größte Genossenschaftsbank in Nordbayern. Besonders die Gewinnung neuer Girokunden wurde durch die Corona-Pandemie stark beeinflusst – während des Lockdowns im Frühjahr waren die Serviceschalter der Sparda-Bank-Filialen vorübergehend geschlossen und auch danach hielten sich die Verbraucher beim Bankwechsel spürbar zurück. Das führte dazu, dass die Genossenschaftsbank 2020 4.680 Giro-Neukunden zählte. Bei den bestehenden Kunden ist die Zufriedenheit ungebremst: So hat die Gruppe der Sparda-Banken 2020 bei der Befragung „Kundenmonitor Deutschland“ zum 28. Mal in Folge ihren Spitzenplatz bei der Kundenzufriedenheit verteidigt. Stefan Schindler: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen motiviert es uns sehr, dass unsere Kunden unsere genossenschaftlichen Werte wie Fairness, Gemeinsamkeit und Transparenz teilen und honorieren.“

Bilanzsumme 2020
Ein moderates Plus verzeichnete die Sparda-Bank Nürnberg bei ihrer Bilanzsumme, was auf die Zuflüsse von Kundeneinlagen und einen deutlichen Anstieg bei den Kreditausreichungen zurückzuführen ist. Die Bilanzsumme lag zum Jahresende bei 4,714 Milliarden Euro und damit 190,4 Millionen Euro über dem Vorjahr (+ 4,2 Prozent).

Leichtes Plus bei den Kundeneinlagen
Eine Steigerung von 1,2 Prozent bzw. 49 Millionen Euro gab es bei den Kundeneinlagen – bis Jahresultimo vertrauten die Menschen in Nordbayern der Sparda-Bank Nürnberg insgesamt 4,1 Milliarden Euro an. Der Großteil der Volumina wurde dabei auf Tagesgeld- und Girokonten geparkt.

Baufinanzierungsgeschäft bleibt stark
Das Kerngeschäft der Sparda-Bank Nürnberg ist und bleibt die Baufinanzierung und auch für die Menschen in Nordbayern stehen Immobilienkredite weiter im Fokus. So entwickelten sich die Baufinanzierungszusagen weiter positiv und lagen zum 31.12.2020 bei 669,4 Millionen Euro, rund 1,9 Prozent mehr als beim Rekordergebnis 2019 (+ 12,4 Millionen Euro). Besonders im Fünf-Jahres-Vergleich zeigt sich eine signifikante Wachstumsrate: 2016 lagen die Neuzusagen noch bei 397,5 Millionen Euro. Stefan Schindler zeigt sich zufrieden: „Diese positive Entwicklung spiegelt die starke Positionierung der Sparda-Bank Nürnberg als regionaler Baufinanzierer wider. Im Rahmen unserer „Zukunftsstrategie 2030″ werden wir das Wachstum in diesem Bereich weiter forcieren, indem wir neue Märkte und neue Zielgruppen erschließen.“ Auch im Privatkreditgeschäft kann die Genossenschaftsbank für das vergangene Jahr einen Zuwachs vermelden: Der Bestand erhöhte sich auf 126,6 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum lag dieser bei 121,7 Millionen Euro (+ 4,1 Prozent). Der Gesamtkreditbestand kletterte auf 3,2 Milliarden Euro, was einer Steigerung um 10,2 Prozent entspricht.

Vermittlungsgeschäft: Fonds-Ansparpläne immer beliebter
Zum soliden Geschäftsergebnis 2020 haben auch die Kooperationspartner im Vermittlungsgeschäft beigetragen. Das Fondsgeschäft mit der Union Investment verbesserte sich klar: Der Bestand belief sich zum Jahresende auf 803,9 Millionen Euro (31.12.2019: 774,7 Millionen Euro). Hier machte sich auch die zunehmende Popularität von Fonds-Ansparplänen bemerkbar, die von den Sparda-Bank-Kunden verstärkt für den Vermögensaufbau genutzt werden. Das Bauspargeschäft entwickelte sich differenzierter: Vor dem Hintergrund der niedrigen Baufinanzierungszinsen spielt der klassische Bausparvertrag bei der Finanzierung derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Für die Wohnungsbauprämie, die Arbeitnehmersparzulage und die Riesterförderung bleibt der Sparvertrag jedoch attraktiv. Die vermittelte Bausparsumme der Sparda-Bank Nürnberg an Schwäbisch Hall summierte sich bis zum 31.12.2020 auf ein Volumen in Höhe von 101,3 Millionen Euro – ein Rückgang um 6,2 Millionen Euro.

Gewinn- und Verlustrechnung 2020
Aufgrund von Sondereffekten steigerte die Sparda-Bank Nürnberg den Zinsüberschuss im Jahr 2020 um 1,4 Prozent bzw. 818.000 Euro auf 60,4 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 9,6 Prozent auf 7,5 Millionen Euro (2019: 6,8 Millionen Euro). In Summe erwirtschaftete die Sparda-Bank einen Jahresüberschuss von 4,2 Millionen Euro und damit 1,0 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Dennoch ist geplant, der Vertreterversammlung im Sommer 2020 wieder eine Dividendenausschüttung vorzuschlagen. Stefan Schindler: „Im Sinne unseres genossenschaftlichen Förderauftrags sehen wir die Dividendenausschüttung als prägenden Teil unserer Arbeit.“

Gesellschaftliches Engagement
Die Sparda-Bank Nürnberg steht auch während der Corona-Pandemie zu ihrem sozialen und kulturellen Engagement. So wurden im Jahr 2020 nicht nur die bankeigenen Aktionen wie der Förderwettbewerb „Sparda macht’s möglich“, die Schultaschenaktion und die Adventskalenderaktion fortgesetzt, sondern auch coronabedingt neue oder alternative Formate wie die Seebühne am Nürnberger Dutzendteich oder das Kulturpicknick in Würzburg unterstützt. Der Fokus der gesellschaftlichen Förderung lag weiterhin auf den Bereichen Soziales, Kultur, Nachhaltigkeit und Bildung. Stefan Schindler bekräftigt: „Wir bleiben auch in diesen schwierigen Zeiten an der Seite unserer langjährigen Partner und werden alle Engagements auch im Jahr 2021 fortführen. Wir sind davon überzeugt, dass Zusammenrücken und Zusammenhalten wichtiger sind denn je – trotz der erforderlichen sozialen Distanz.“

Arbeitgeber mit Verantwortung
Zum 31.12.2020 beschäftigte die Sparda-Bank Nürnberg insgesamt 354 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 42 Auszubildende und vier duale Studenten. „Wir nehmen unsere Rolle als sozialer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sehr ernst und leben auch hier unsere genossenschaftlichen Werte“, so Stefan Schindler. Im September 2021 möchte die Sparda-Bank erneut 19 jungen Menschen im Rahmen einer Ausbildung eine berufliche Perspektive bieten.

Ausblick
Angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie erwartet der Sparda-Bank-Vorstand auch für 2021 herausfordernde Rahmenbedingungen: „Die Innenstädte werden weiter unter dem ausbleibenden Passantenverkehr leiden – das spüren wir als Filialbank in zentraler Lage natürlich auch massiv.“ Auf der anderen Seite werde durch die aktuelle Unsicherheit der Wunsch nach den eigenen vier Wänden noch weiter steigen und damit auch die Nachfrage nach Baufinanzierungen. Neue Dynamik und neue Marktchancen verspricht der geplante Einstieg in den Mietwohnungsbau mit dem Tochterunternehmen SpardaImmobilienWelt: 2021 wird die Sparda-Bank drei Bauvorhaben mit insgesamt 65 Mietwohnungen in Nordbayern realisieren. Für die Genossenschaftsbank auch ein gesellschaftlicher Auftrag. Schindler: „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass Wohnraum bezahlbar bleibt.“

Daten und Fakten zur Sparda-Bank Nürnberg
Die 1930 gegründete Sparda-Bank Nürnberg eG ist die größte genossenschaftliche Bank in Nordbayern und mittlerweile mit 15 Filialen und 9 SB-Centern in der gesamten Region vertreten. Heute ist die Sparda-Bank Nürnberg eG eine Direktbank mit Filialen; das heißt, sie verbindet die Vorteile einer Direktbank (günstige Konditionen und einfache Abwicklung) mit den Vorteilen einer Filialbank (qualifizierte und persönliche Beratung). Das wissen die Kunden zu schätzen: Schon zum 28. Mal in Folge wurden die Sparda-Banken bei der unabhängigen Umfrage „Kundenmonitor Deutschland“ von der ServiceBarometer AG zu der Filialbank mit den zufriedensten Kunden gewählt. Die Sparda-Bank Nürnberg hat insgesamt rund 220.000 Mitglieder. Viele der neuen Mitglieder gehen auf Empfehlung zufriedener Sparda-Kunden zur Sparda-Bank Nürnberg. Die Bilanzsumme der Bank betrug 2020 rund 4,7 Milliarden Euro.

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Bildquelle: Sparda-Bank Nürnberg eG

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