Starnberg, 17. Februar 2021 (ah): Das Leben seit und mit Covid-19 hat den Alltag aller Menschen grundlegend verändert. Eine herzliche Umarmung, mit Freunden essen gehen oder in den Urlaub fahren; vieles, was lange als selbstverständlich galt, ist heutzutage ein selten gewordenes Gut. Doch Menschen mit Hörverlust haben darüber hinaus mit weiteren Herausforderungen zu kämpfen, denn das Tagen einer Maske und Unterhaltungen per Video oder nur auf Distanz machen es gerade für schwerhörige oder gehörlose Menschen noch schwieriger an der hörenden Welt teilzuhaben. Hörverlust als Kommunikationsbarriere ist in Zeiten von Social Distancing daher präsenter denn je und auch deshalb ist die Bedeutung des alljährlichen Kinder-Erfinder-Wettbewerbs „ideas4ears“ in diesem Jahr besonders groß. Bereits zum vierten Mal forderte MED-EL als Initiator des Wettbewerbs und führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen weltweit Schüler*innen zwischen 6 und 12 Jahren dazu auf, ihre Ideen einzureichen, die das Leben von Menschen mit Hörverlust verbessern könnten. Die Jury wählte aus den 86 eingereichten Erfindungen von 108 Kindern aus 28 Nationen nun die besten Kreationen aus. Aus Deutschland konnten besonders vier Jungerfinder*innen mit ihren Ideen überzeugen, die (fast) alle aus erster Hand wissen, was ein Leben mit Hörverlust bedeutet.
Die deutschen Gewinnerkinder und Finalist*innen heißen Laurin, Frederike, Luisa und Domenikus
Ein Mini-Wikipedia für das Cochlea-Implantat ist die Erfinderidee des achtjährigen Laurin aus Düsseldorf. Genauer gesagt, handelt es sich um einen in der Spule des Implantat-Systems angebrachten Mikrocomputer, über den Hörimplantat-Träger*innen Informationen zu verschiedenen Themen, wie etwa Mathematik, Deutsch, Sternbilder oder auch – aus aktuellem Anlass – Corona anhören können. Inspiriert wurde der Jungerfinder durch seine eigenen Erfahrungen mit dem Thema Hörverlust. Denn Laurin ist seit seinem ersten Lebensjahr beidseitig mit Cochlea-Implantaten versorgt. Auch wenn er dank seiner Hörimplantate ganz selbstverständlich an der hörenden Welt teilhaben kann, weiß er doch um die täglichen Herausforderungen tauber oder schwerhöriger Menschen. Der kreative Ansatz des Jungerfinders gefiel der ideas4ears-Jury besonders gut, die Laurin zu einem der weltweit 13 Gewinnerkindern kürte. „Ich danke meinen Eltern, meiner Oma, meinem Opa und meiner Familie, die mir Mut gemacht haben, beim Wettbewerb anzutreten. Ich hätte nie gedacht, dass ich einer der Gewinner*innen sein würde“, freut sich der frischgebackene Sieger, der in Deutschland mit seiner Idee den ersten Platz belegt und fügt hinzu: „Ich bedanke mich bei MED-EL, die mir ein so tolles Hören verschafft haben! Ich möchte anderen Kindern Mut machen, ihre Ideen durchzusetzen, zu zeigen und niemals aufzugeben!“ Wie genau seine Erfindung funktioniert, erklärt Laurin in seinem Video.
Ebenfalls überzeugen konnte im Deutschland-Ranking die Idee von Frederike und Luisa aus Elmshorn und wurde mit dem zweiten Platz prämiert. Wie Laurin trägt auch Frederike ein Cochlea-Implantat, das sie nicht missen möchte. Doch gibt es eine Sache, die sie stört: „Ich finde es immer blöd, wenn ich mit meinen Freunden spiele und sich dann der Akku meines Audioprozessors entlädt“, erklärt die 8-Jährige. Deshalb hat sie gemeinsam mit ihrer Schwester Luisa die Idee eines Akkus entwickelt, der sich durch Bewegung von selbst auflädt. „Wenn mein Akku wieder alle ist, laufe ich einfach einmal um den Block und er ist wieder aufgeladen“, beschreibt Frederike die gemeinsame Erfinderidee in ihrem Video.
Auch Domenikus, der in Deutschland den dritten Platz holte und seit seinem sechsten Lebensjahr mit einem Cochlea-Implantat versorgt ist, beschäftigte sich bei seinen Überlegungen mit dem Akku. Doch wählte er für seine Erfindung einen anderen Ansatz als seine beiden Erfinderkolleginnen. Statt auf Batterien, die aufgeladen werden müssen, setzt der 8-jährige Steingadener auf eine alternative Energiequelle: „Der Akku des CI-Systems ist über ein Kabel mit einer Solarplatte verbunden und versorgt es so mit Energie. Die Platte kann mit einem Klettverschluss zum Beispiel an einer Kappe oder an der Mütze befestigt werden. Ich finde das gut, weil ich so keine Batterien mehr wechseln muss. Die Akkus mit Sonnenenergie zu laden, ist außerdem gut für die Umwelt“, präsentiert Domenikus stolz seine nachhaltige Erfindung, die in seinem Video auch noch einmal ganz genau betrachtet werden kann.
Kreative Einsendungen aus der ganzen Welt
Ob ein Wurm mit Schallbohrer, der ins Innenohr gehörloser Menschen kriecht und ihre beschädigten Haarzellen repariert, ein Sensor für E-Autos, der Hörimplantatnutzer*innen durch ein spezielles Signal vor den besonders leisen Fahrzeugen warnt oder ein Hundehalsband, das läutet, damit kein Kind mehr zur Lehrerin sagen muss: „Der Hund hat meinen CI-Prozessor gefressen: Die Bandbreite der zugesandten Ideen bot phantasievolle wie praktische, alltagstaugliche Erfindungen und erreichte die Jury in Form von Videos, detaillierten Zeichnungen, bunten Gemälden und sogar lebensechten Prototypen aus der ganzen Welt. Besonders Geoffrey Ball, Chefjuror und Kopf von ideas4ears sowie Chefentwickler bei MED-EL zeigt sich über die Kreativität und den Einfallsreichtum der Kinder beeindruckt: „Die Erfinderinnen und Erfinder sind zwar jung, aber sie haben so viel Einblick ins Thema Hörimplantate, dass sie oft ihrer Zeit und der Technologie voraus sind. Kinder betrachten die Welt voller Optimismus, sie gehen an Erfindungen mit ungetrübtem Blick heran und liefern scharfsinnige und weitsichtige Ideen. Ich mache mir keine Sorgen um unsere Zukunft, wenn sie in den Händen solch inspirierender ideas4ears-Erfinder liegt.“ Ball, der selbst seit frühester Kindheit schwerhörig ist und mit seiner revolutionären Erfindung des Mittelohrimplantats VIBRANT SOUNDBRIDGE das Leben von so vielen Menschen positiv veränderte, weiß am besten, dass aus kleinen Ideen Großes entstehen kann. Auch Gregor Dittrich, Geschäftsführer der MED-EL Elektromedizinische Geräte Deutschland GmbH, freut sich über das Engagement der Jungerfinder: „Auch beim diesjährigen ideas4ears-Wettbewerb nahmen Kinder teil, die bereits in den letzten Jahren tolle Erfindungen eingereicht haben und ihre Ideen kontinuierlich weiterentwickelten. Darin zeigt sich nicht nur echter Erfindergeist, sondern auch, dass es auf dem Weg, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden, für uns noch einiges zu tun gibt und das öffentliche Bewusstsein für das Thema Hörverlust und seine Behandlungsmöglichkeiten weiter wachsen muss. Die eingereichten Ideen tragen nicht nur ihren Teil dazu bei, sie waren auch so kreativ und professionell präsentiert – aus dieser großen Konkurrenz die Sieger zu bestimmen ist uns wirklich schwergefallen. Ein großes Dankeschön allen Teilnehmer*innen und natürlich meinen herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerkinder.“
Tolle Preise für tolle Ideen
Und weil so viel Erfindergeist belohnt werden muss und MED-EL angesichts der globalen COVID-19 Situation Kinder beim Homeschooling unterstützen möchte, erhielten die deutschen Gewinnerkinder hochwertige Tablets und alle Teilnehmer*innen tolle Trostpreise.
Weitere Informationen zum Wettbewerb und seinen Gewinner*innen unter: www.ideas4ears.org
Honorarfreie Bilder zum kostenlosen Download finden Sie im Bildarchiv unter: http://www.comeo.de/pr/kunden/med-el/bildarchiv.html
Über HÖRVERLUST
Mehr als 5% der Weltbevölkerung – 466 Millionen Menschen – leben mit einschränkendem Hörverlust (432 Millionen Erwachsene und 34 Millionen Kinder)1. Schätzungen zufolge werden 2050 bereits 900 Millionen Menschen – also jeder Zehnte – von einschränkendem Hörverlust betroffen sein. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt bei Hörverlust verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Dazu zählen auch Hörimplantate.1
Über Geoffrey Ball, Chefjuror von Ideas4ears und Erfinder der VIBRANT SOUNDBRIDGE
Geoffrey Balls außergewöhnliches technologisches Abenteuer begann im legendären Silicon Valley in Kalifornien. Jahre später führte es ihn nach Innsbruck im Herzen der österreichischen Alpen, wo er noch heute lebt und arbeitet. Schon als Kind war Ball klar, dass Gebärdensprache, herkömmliche Hörgeräte und Lippenlesen nichts für ihn waren. Daher beschloss er, selbst nach einer Lösung für seinen Hörverlust zu suchen. Er ließ sich nie von seiner Hörbeeinträchtigung aufhalten und entwickelte sich zu einem modernen Renaissance-Wissenschaftler mit breit aufgestellten Interessen und Fähigkeiten, kombiniert mit einem unternehmerischen Talent für Innovationen.
Über MED-EL
MED-EL Medical Electronics, führender Hersteller von implantierbaren Hörlösungen, hat es sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, Hörverlust als Kommunikationsbarriere zu überwinden. Das österreichische Familienunternehmen wurde von den Branchenpionieren Ingeborg und Erwin Hochmair gegründet, deren richtungsweisende Forschung zur Entwicklung des ersten mikroelektronischen, mehrkanaligen Cochlea-Implantats (CI) führte, das 1977 implantiert wurde und die Basis für das moderne CI von heute bildet. Damit war der Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen gelegt, das 1990 die ersten Mitarbeiter aufnahm. Heute beschäftigt MED-EL mehr als 2200 Mitarbeiter aus 75 Nationen in 30 Niederlassungen weltweit. Das Unternehmen bietet die größte Produktpalette an implantierbaren und implantationsfreien Lösungen zur Behandlung aller Arten von Hörverlust; Menschen in 124 Ländern hören mithilfe eines Produkts von MED-EL. Zu den Hörlösungen von MED-EL zählen Cochlea- und Mittelohrimplantat-Systeme, ein System zur Elektrisch Akustischen Stimulation, Hirnstammimplantate sowie implantierbare und operationsfreie Knochenleitungsgeräte. www.medel.com
MED-EL Elektromedizinische Geräte Deutschland GmbH
Die MED-EL Elektromedizinische Geräte Deutschland GmbH wurde 1992 als erste Tochterfirma des Innsbrucker Medizintechnik-Unternehmens MED-EL Medical Electronics in Starnberg gegründet. Über 130 Mitarbeiter sind für Nutzer von MED-EL Hörimplantat-Systemen tätig und betreuen Kliniker, Audiologen, Techniker, Hörgeräteakustiker und Verantwortliche im Vertriebsgebiet Deutschland, Niederlande, Finnland, Luxemburg und den ABC Inseln in den Niederländischen Antillen. Mehr Informationen unter www.medel.de
MED-EL Schweiz GmbH
Im Dezember 2017 wurde darüber hinaus die MED-EL Schweiz GmbH mit Sitz in Tägerwilen im Kanton Thurgau gegründet. Diese Niederlassung ist hundertprozentiges Tochterunternehmen der MED-EL Medical Electronics in Innsbruck. Geschäftsführer der MED-EL Schweiz GmbH ist Gregor Dittrich. Das Schweizer Team ist für Nutzer von MED-EL Hörimplantat-Systemen tätig und betreut Kliniker, Audiologen, Techniker, Hörgeräteakustiker und Verantwortliche in der gesamten Schweiz. www.medel.com/ch
MED-EL Care & Competence Center GmbH
Die MED-EL Care & Competence Center GmbH mit Sitz in Starnberg ist hundertprozentiges Tochterunternehmen der MED-EL Elektromedizinische Geräte Deutschland GmbH. Geschäftsführer der MED-EL Care & Competence Center™ GmbH und der MED-EL Elektromedizinische Geräte Deutschland GmbH ist Gregor Dittrich. Mit den MED-EL Care Centern™ in Berlin, Bochum, Dresden, Frankfurt am Main, Hannover, München und Tübingen, sowie in Helsinki und dem niederländischen Nieuwegein erfüllt das Unternehmen den Anspruch eines lokalen Kompetenzzentrums und bietet Informationen rund um das Thema MED-EL Hörimplantat-Lösungen und Nachsorge. Speziell geschulte Experten bieten umfassenden Service und Informationen für Menschen, die bereits ein Hörimplantat nutzen sowie Menschen mit Hörverlust. Zudem unterstützt das Unternehmen durch die enge Zusammenarbeit mit Kliniken sowie durch qualitativ hochwertige Fort- und Weiterbildungsprogramme den gesamten Versorgungs- und Nachsorgeprozess. Öffnungszeiten der MED-EL Care Center™ und weitere Informationen zur MED-EL Care & Competence Center GmbH unter www.medel.de
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