Knopfbatterien sind ein großes Risiko für kleine Kinder

R+V-Infocenter mahnt zu sorgfältigem Umgang

Wiesbaden, 1. April 2021. Es blinkt, tutet oder leuchtet: Im Osternest finden viele Kinder Spielzeug, das mit Knopfbatterien betrieben wird. Doch die kleinen Stromquellen sind sehr gefährlich, warnt das Infocenter der R+V Versicherung. Wenn Kleinkinder diese verschlucken, drohen schwere gesundheitliche Folgen.

Vorsicht: giftig und ätzend
Für Spielzeug sind Knopfzellen praktisch, weil sie klein und leicht sind. Doch gerade das macht sie so gefährlich. „Wenn Kleinkinder ihre Spielzeuge „erforschen“, nehmen sie Kleinteile schnell mal in den Mund und schlucken sie herunter“, sagt Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung. „Und bei Knopfbatterien ist es sehr kritisch, wenn sie stecken bleiben. Denn es kann Strom fließen, der beispielsweise die Speiseröhre schädigt oder Blutungen verursacht. Zudem besteht die Gefahr, dass giftige oder ätzende Stoffe austreten.“ Hinzu kommt, dass die Kinder ersticken können, wenn das kleine Teil in die Luftröhre gelangt. „Das ist vor allem bei den etwas größeren Knopfzellen ein Problem.“

Die Ärztin rät deshalb zu einem sorgfältigen Umgang mit Knopfbatterien. „Schon beim Kauf von Spielzeugen mit Knopfbatterien sollten Eltern darauf achten, dass das Batteriefach mit einer zusätzlichen Schraube gesichert ist.“ Zudem ist es wichtig, Ersatzbatterien außerhalb der Reichweite kleiner Kinder aufzubewahren. „Auch in vermeintlich leeren Batterien kann noch ausreichend Strom fließen, um Verletzungen hervorzurufen“, warnt die R+V-Expertin. „Und die werden oft recht sorglos gelagert, etwa beim Mülleimer unter der Spüle.“

Immer den Notarzt verständigen
Wenn ein Kind trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Knopfbatterie verschluckt hat, sollten Eltern sofort den Notarzt verständigen. Das gilt auch im Verdachtsfall – selbst wenn das Kind zunächst keine Symptome zeigt. Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber oder Husten treten oft erst Stunden später auf. Bis der Notarzt eintrifft, können die Eltern vorsichtig versuchen, den Fremdkörper aus dem Rachenraum zu entfernen. „Dazu das Kind zuerst kräftig husten lassen. Wenn das nicht hilft, kopfüber auf die Oberschenkel legen und bis zu fünfmal kräftig zwischen die Schulterblätter klopfen“, so R+V-Expertin Kaiser. Mit oft empfohlenen Hausmitteln wie Honig oder Säften sollten Eltern hingegen vorsichtig sein. Zwar zeigen neue Studien, dass ein Löffel Honig alle zehn Minuten helfen kann, die Wirkung der Batterien auf die Schleimhäute zu mindern. „Allerdings sind solche Maßnahmen keine Alternative zur Entfernung der Batterien. Sie sollten im Notfall lediglich die Zeit bis zur ärztlichen Behandlung überbrücken.“
Wenn sich herausstellt, dass die Knopfbatterie die Speiseröhre passiert hat, gibt es in der Regel keine Komplikationen. Dann reicht es – in Absprache mit dem Arzt – das natürliche Ausscheiden abzuwarten.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Nicht nur Knopfzellen sind für Kinder gefährlich. Auch Tabletten sollten unbedingt unter Verschluss gehalten werden.
– Manchmal verschlucken Kinder unbemerkt etwas. Speichelfluss, Würgen, Erbrechen und Bauchschmerzen können Anzeichen dafür sein.
– Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bietet Eltern eine App rund um das Thema Vergiftungsunfälle bei Kindern an. Darin finden sie beispielsweise Erste-Hilfe-Maßnahmen für unterwegs und Information über Vergiftungsrisiken. Zudem ist direkt aus der App ein Anruf bei einem der neun Giftinformationszentren (GIZ) möglich.

Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.

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