Leibniz-Institut DSMZ in Braunschweig wird größer
Kürzlich ist die Abteilung Bioressourcen für Bioökonomie und Gesundheitsforschung der Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in das neu errichtete Zentrum für Wirkstoff- und Funktionelle Genomforschung umgezogen. Im Neubau auf dem Science Campus Braunschweig-Süd sammeln und erforschen die Abteilungsleiterin Prof. Dr. Yvonne Mast und ihre 22 Mitarbeitenden zukünftig das Potential von Mikroorganismen für die Anwendung in der Humanmedizin und Biotechnologie. Dazu stehen ihnen knapp ein Drittel der Räumlichkeiten im Gebäude zur Verfügung. „Einen Umzug dieser Größenordnung war eine spannende Erfahrung. Es gab Einiges im Vorfeld zu organisieren und genau zu planen“ macht die Mikrobiologin Yvonne Mast deutlich. „In nur drei Tagen haben wir sämtliche Materialien und Geräte, die wir für unsere Forschung und Sammlungstätigkeiten benötigen, in die neuen Räumlichkeiten überführt. Ich freue mich darauf, die Arbeit gemeinsam mit den Kollegen in den hochmodernen Räumlichkeiten so schnell wie möglich aufnehmen zu dürfen.“ Insgesamt stehen den Forschenden und in der Sammlung tätigen Mitarbeitenden 36 Labore, Büros und Lagerräume zu Verfügung. „Der Forschungsneubau ermöglicht in idealer Weise eine Verknüpfung der Kompetenzen des Leibniz-Instituts DSMZ auf den Gebieten der Identifizierung, Isolierung und Genomanalyse neuartiger Mikroorganismen mit der komplementären Expertise des HZI im Bereich der Naturstoffforschung“, ergänzt Prof. Dr. Jörg Overmann, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts DSMZ. Im Zentrum für Wirkstoff- und Funktionelle Genomforschung befindet sich zukünftig auch das vollautomatisierte Lager der DSMZ, in dem die gefriergetrockneten Mikroorganismen bis zu ihrer Abgabe an Forschende in mehr als 80 Länder vorgehalten werden. Mit der Etablierung dieser hochmodernen, robotergesteuerten Lagerhaltung ist die DSMZ globaler Vorreiter im Bereich der Bioressourcen-Zentren.
Förderung durch Bund und Land
Der Spatenstich für das Zentrum für Wirkstoff- und Funktionelle Genomforschung, unter anderem durchgeführt von der damaligen Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka, war am 17. November 2015. Die Investitionskosten für die Baumaßnahme belaufen sich insgesamt auf rund 26,9 Millionen Euro, wovon der Bund 60 Prozent und das Land Niedersachsen 40 Prozent getragen hat. Das dreistöckige Gebäude bietet auf 4.300 Quadratmetern Platz für Labore und Büros. Neben der DSMZ nutzen das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) mit 67 Prozent und die Technische Universität Braunschweig mit sieben Prozent die Räumlichkeiten des neu errichteten Zentrums für Wirkstoff- und Funktionelle Genomforschung.
Bioressourcen für Bioökonomie und Gesundheitsforschung
Die Abteilung Bioressourcen für Bioökonomie und Gesundheitsforschung des Leibniz-Institut DSMZ wird seit April 2019 von Prof. Dr. Yvonne Mast geleitet. Neben der von ihr geleiteten Forschungsgruppe Angewandte Mikrobiologie umfasst die Abteilung die auf die Sammlung fokussierten Arbeitsgruppen Actinomyceten, Pathogene Bakterien & DZIF Pathogen Repositorium, Klinische Phagen & gesetzliche Regulation, Phagengenomik und -anwendung, Gesundheitsrelevante Pilze sowie Pilze & Pilzsystematik. Die Forschenden widmen sich unter anderem Biosynthesepotential verschiedener Wirkstoffproduzenten, den antiinfektiösen Eigenschaften von Sekundärmetaboliten gegen klinische Krankheitserreger und dem antibakteriellen Potential von Bakteriophagen. Dabei finden verschiedene biotechnologische Strategien Einsatz, darunter Genome Mining, genetische Manipulation und Synthetische Biologie, um das Biosynthese- und Anwendungspotential der Mikroorganismen bestmöglich zu erschließen.
DSMZ-Pressekontakt:
PhDr. Sven-David Müller, M.Sc., Pressesprecher des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
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Die DSMZ ist eines der größten Bioressourcenzentren weltweit. Die Sammlung umfasst derzeit über 67.000 Kulturen, einschließlich über 35.000 verschiedene Bakterien- und 4000 Pilz-Stämme, 800 menschliche und tierische Zelllinien, 41 Pflanzenzelllinien, 1.400 Pflanzen-Viren und Antiseren und 13.000 verschiedene Typen genomischer Bakterien-DNA.
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