Stadtgeschichte und Mundart im Vorübergehen

QR-Code auf 16 innerstädtisch installierten Stelen ermöglicht den Abruf informativer Hörbeiträge von Jugendlichen zur Stadthistorie – Entstehung des akustischen Rundgangs in der westpfälzischen Stadt im Rahmen des Bundesprojekts „Demokratie Leben!“

Corona-bedingt sind Stadtführungen aktuell nicht möglich. Mit einem neuen Angebot stellt die Stadt Pirmasens eine alternative Lösung vor, die einem Spaziergang nicht nur in Pandemiezeiten zu einem gewissen Etwas verhilft. So kann man jetzt mit dem Smartphone in der Hand bei einer kleinen Tour durch das Zentrum der südwestpfälzischen Stadt spannende Informationen über die rund 260-jährige Stadtgeschichte und dabei auch etwas „Bärmesensisch“ lernen. Möglich wird dieser einzigartige akustische Stadtrundgang durch einen Audio-Guide, der an insgesamt 16 Stelen via QR-Code kurzweilige Geschichte mit passendem Inhalt zum jeweiligen Standort präsentiert; die Erklärung eines typischen Begriffs in der lokalen Mundart schließt sich darauf an. Der hörbare Stadtrundgang ist das Ergebnis des Projekts namens „Auf den Punkt gebracht“, das vom Jugendforum Pirmasens umgesetzt und dem Historischen Verein Pirmasens e. V. getragen wurde. Im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Projekt gefördert.
https://www.pirmasens.de/leben-in-ps/kultur/stadtarchiv/jugendforum/audioguide

Lust auf Pirmasens machen – und vertraut Gäste mit der Mundart
Die Verknüpfungen der QR-Codes führen über die städtische Webseite zu den gehosteten Hördateien. Außerdem sind dort auch alle ausgewählten 16 Standorte auf einer Karte verzeichnet, um die Orientierung zu erleichtern; darüber hinaus gibt es im Tourismusbüro entsprechendes Flyer-Material. Die Stelen sind zu Fuß im Rahmen eines kleinen Spaziergangs durch die Innenstadt bequem erreichbar.

Aus der Gruppe der städtischen Gästeführer haben fünf gemeinsam mit zwei Jugendlichen im Alter von 16 und 18 Jahren, die zuvor bereits bei Führungsprojekten des Pirmasenser Stadtarchivs eingesetzt waren, die Standorte ausgewählt und den hörbaren Stadtrundgang inhaltlich ausgearbeitet. Eingesprochen wurde der Audio-Guide von 17 Pirmasenserinnen und Pirmasensern im Alter von elf bis 78 Jahren.

Die Stadt Pirmasens bietet darüber hinaus nach wie vor auch historische Stadtrundgänge an. Nach einem Wegeplan im Flyer „Historischer Stadtrundgang“ kann jeder für sich die 6,5 Kilometer lange Tour durch die Stadt antreten. Die im Flyer vorliegenden Informationen zu den Gebäuden und Plätzen gestalten die Tour abwechslungsreich. Außerhalb von Corona-Zeiten kann auch eine Stadtführung mit einem Gästebegleiter gebucht werden, der themenorientiert von Schuhindustrie bis zur Kirchengeschichte alles über die Stadt berichten kann. Hierbei sind Dauer und Streckenlänge vom Besucher selbst frei wählbar.
https://www.pirmasens.de/tourismus/zu-gast-in-pirmasens/historischer-stadtrundgang

„Pirmasens ist immer einen Besuch wert und mit dem neuen Audio-Guide um eine kleine, aber feine Attraktion reicher, mit der wir unsere Gäste willkommen heißen“, betont Markus Zwick, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens. „Besonderes Lob gebührt dabei gerade den jungen Leuten, die Hand in Hand mit dem Team gestandener städtischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Gelingen des tollen Projekts beigetragen haben – Chapeau!“

Die Standorte und Themen im Überblick:
( 1) Bunkereingang in der Schäferstraße | Felsen
( 2) Bahnhofstraße / Abgang Vogeltreppe | Mundart
( 3) Fußgängerzone neben Spielwarenhandel Babilon | Nagelschmiedsbergtreppe
( 4) Carolinensaal | Caroline
( 5) Altes Rathaus | Schloßplatz
( 6) Sandstraße 30 | Kasernen und Konversion
( 7) Stadttor am Eingang der Fußgängerzone | Einkaufsstadt
( 8) Eingang Strecktal bei der IHK | Sport
( 9) Robert-Schelp-Kreisel | Wald
(10) Neben Pirminius-Satue am oberen Parkplatz der Kirche | Pirminius
(11) Unterhalb Wedebrunnen | Stadtgründung
(12) Schloßplatz gegenüber Stier an den Sitzbänken | Stier
(13) Exerzierplatz Grünanlage neben Landgraf | Landgraf
(14) Grünanlage neben Kaffeetreppe | Schuhfabrikation
(15) Neben Telefon am Walhalla-Kino | Volksgarten
(16) Joseph-Krekeler-Platz Baumscheibe vor der Bildwand | Königlich Bayerische Post

Die Mundartbegriffe im Überblick:
( 1) De Schlack
( 2) Uff basse
( 3) Bagasch
( 4) Hottwollee
( 5) Levide lääse
( 6) Abbutze
( 7) Zitrone-Bredscher
( 8) Fiesemadende
( 9) Zorniggel
(10) Wägschisser
(11) Fixfeier
(12) Babbelwasser
(13) Stratz
(14) Nichtel
(15) Batschhand
(16) Debbisch

Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.

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Bildquelle: Stadt Pirmasens

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