Jens Willers über Hamburgs Speicherstadt, dem größten Lagerhausensemble der Welt
Hamburg stellt mit seinem Hafen das Tor zur Welt dar und ist Umschlagplatz zahlreicher Waren, erklärt Jens Willers. All die gelieferten Güter mussten irgendwo gelagert werden. Dafür gibt es in Hamburg den größten Lagerhauskomplex der Welt.
Daher nachgefragt bei Jens Willers:
– Was ist die Hamburger Speicherstadt?
– Wie wird die Speicherstadt heute genutzt?
– Was hat es mit dem Wasserschloss in der Speicherstadt auf sich?
JENS WILLERS: WAS IST DIE HAMBURGER SPEICHERSTADT?
Jens Willers erläutert, dass mit der Gründung des deutschen Kaiserreichs 1871 Hamburg als Bundesstaat Teil davon wurde. Zu dieser Zeit war Hamburg ein Zollausschlussgebiet. Im Zuge dessen wurde 1881 der Bau eines Freihafens zwischen Hamburg und dem Deutschen Kaiserreich vereinbart, erklärt Jens Willers weiter. Damit der Handel im Hafen aber nicht durch Zölle beeinträchtig und damit die Waren unnötig teuer wurden, war die Schaffung eines Freihafens notwendig, der nicht zum deutschen Zollgebiet gehörte. Darin sollten die Kaufleute weiterhin ihre Waren zollfrei lagern, verarbeiten und veredeln dürfen. 1883 wurde mit dem Bau der Anlage begonnen, die heute eine Fläche von 26 Hektar einnimmt, wie Willers weiß. Dafür wurden 1.100 bestehende Häuser abgerissen und 24.000 Menschen verloren die Wohnungen. 1888 konnte das Gebiet durch Kaiser Wilhelm II. eingeweiht werden. 1898 war das Bauprojekt zu zwei Drittel fertiggestellt. Erst 1920 stand die komplette Speicherstadt auf Tausenden Eichenpfählen zwischen Baumwall und Oberhafen. Die Speicherstadt bestand ursprünglich aus 17, heute 15, Lagergebäuden, die von A-Y alphabetisch nummeriert waren. Lediglich die Buchstaben F und I wurden ausgelassen und Gebäude Y und Z nicht nie errichtet. Die Lagerhäuser wurden alle im neugotischen Stil erbaut und dienten zur Einlagerung von Tee, Gewürzen und Kaffee, berichtet Jens Willers.
JENS WILLERS: WIE WIRD DIE SPEICHERSTADT HEUTE GENUTZT?
Jens Willers merkt an, dass durch die Verlegung der Freihafengrenze 2003 die Speicherstadt nicht mehr im Teil der Freihafenfläche war. Aus dem damaligen zollfreien Gebiet wurde ein zollrechtliches Gebiet, mit Ausnahme für Teppichhändler. Schließlich kam es 2013 zur vollständigen Auflösung des Hamburger Freihafens. Die Speicherstadt wurde als Lagerort uninteressant. Heute wird die Speicherstadt in das ambitionierte Bauprojekt HafenCity integriert, informiert Jens Willers weiter. Vor allem Freizeitangebote sind heute in den alten Gebäuden untergebracht. Dazu gehören unter anderen:
– Das Miniatur-Wunderland
– Das Speicherstadtmuseum mit Informationen über die Geschichte der Speicherstadt
– Das Hamburg Dungeon als Grusel-Erlebnis-Show
– Das deutsche Zollmuseum, das die Zollgeschichte und die Zeiten des Schmuggels beschreibt.
– Das internationale maritime Museum mit unzähligen Schiffsmodellen und alten Schiffskarten
Zudem befindet sich in einem ehemaligen Kaffeespeicher eine Kaffeerösterei in der unter anderem über die Kaffeebohne und die Geschichte des Kaffees informiert wird.
JJENS WILLERS: WAS HAT ES MIT DEM WASSERSCHLOSS IN DER SPEICHERSTADT AUF SICH?
Das kleine Wasserschloss am Ende des holländischen Brooks wurde zwischen 1905 und 1907 erbaut, erklärt Jens Willers. Es war der einzige Ort, der für Wohnzwecke genutzt werden durfte. Die Fassade wurde im norddeutschen Backstein-Expressionismus errichtet. Der kleine Turm am Gebäude ist ein Uhrenturm mit Zierbändern aus grünen Glasurziegeln und roten Granitsteinen. Während das Wasserschloss ursprünglich eine Unterkunft und Werkstatt für Hafenarbeiter war, wird es heute vom Hamburger Teekontor und einer Gastronomie genutzt, berichtet Jens Willers abschließend.
Jens Willers über Interessantes in und aus Hamburg, Dubai und Abu Dhabi.
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