Das silberweiße Edelmetall: Palladium

Die Nachfrage nach Palladium ist im letzten Jahrzehnt extrem angestiegen. Europa und die USA bauen auf Green Energy – Industriemetalle der Platingruppe für die Erreichung der Klimaziele – im Gespräch mit Dr. Peter Riedi, Edelmetallexpert

Der European Green Deal ist besiegelt, 2050 möchte die Europäische Union klimaneutral werden. Der Umbau zur nachhaltigen Energiewende geht mit dem Ausbau verschiedener Technologien einher. Volkswirt und Edelmetallexperte Dr. Peter Riedi aus dem Fürstentum Liechtenstein hierzu: „Fast jeder Industriezweig ist von diesen – endlichen – Einsatzfaktoren abhängig. Metalle finden sich in sich in Automobilen, Elektromotoren, Gebäuden. Die IT-Industrie ist ein bedeutender Goldverbraucher. Silber wird bei der Produktion von CDs oder Batterien benötigt, Platin für medizinische Geräte, LCD Bildschirme oder in der Katalysatortechnik genutzt. Und dies sind nur einige Beispiele. Durch das Erreichen von gesetzen Klimazielen und die Verwendung von Akkus sind die Preise von Palladium am Steigen, ein weiterer Nachfrageboom wird erwartet. Eine Energiewende ohne Edelmetalle und seltene Erden für die grüne Zukunft ist aus heutiger Sicht nicht erreichbar, denn für die benötigten Technologien sind diese Rohstoffe unabdingbar.“

Ökologische Weltwirtschaft mit Rohstoffen zur grünen Wende

Platinmetalle werden nicht nur in der Automobilindustrie geschätzt, sondern auch bei der Herstellung von grünem Wasserstoff, damit steigt die Nutzung von Platin als Industriemetall. Dr. Peter Riedi hierzu: „Die Grüne Wasserstoff Produktion, die Aufspaltung in Sauerstoff und Wasserstoff ohne CO2-Emissionen, ist ohne Platin nicht möglich. Damit gewinnen Platinmetalle beim voranschreiten der Energiewende, durch Nutzung im Elektrolyseprozess starke Bedeutung.“ Zu der Kategorie Platinmetalle zählt auch das Edelmetall Palladium. Palladium ist ein seltenes chemisches Element mit physikalischen Eigenschaften für die Herstellung von Schmuck und ein wichtiger Bestandteil von Katalysatoren beispielsweise ist. Dr. Peter Riedi hierzu: „Palladium hat im Vergleich zu allen anderen Metallen aus der Nickelgruppe den geringsten Schmelzpunkt und behält aus diesem Grund bei Zimmertemperatur seinen gewohnten Zustand. Erst bei einer Temperatur von 400 °C läuft das Metall blau an, was durch die Bildung einer Oxidschicht geschieht. In der Schmuckindustrie wird Palladium aufgrund des metallischen Glanzes häufig für die Herstellung verschiedener Schmuckstücke geschätzt. Trotzdem ist die Schmuckindustrie trotzdem nicht der größte Wirtschaftszweig. Palladium wird hauptsächlich in vielen verschiedenen Bereichen der Elektroindustrie verwendet.“

Die erstaunliche Geschichte über die Entdeckung von Palladium

Im Jahre 1803 wurde das Edelmetall von William Hyde Wollaston in einem Platinerz aus Südamerika entdeckt. Daraufhin wurde das Metall nach dem damals kleinsten Planeten Asteroiden Pallas benannt. Mit Hilfe von Palladium wurde eine Palladiumkatalysierten Kreuzkupplung in der organischen Synthese entwickelt. Dieses Verfahren ist bei der Herstellung einiger Medikamente essenziell. Im Jahre 2010 erhielten der US-Amerikaner Richard F. Heck und die beiden Japaner Ei-ichi Negishi und Akira Suzuki den Nobelpreis in Chemie für die Entwicklung dieses Verfahrens. „Die sogenannten Platingruppenmetallen nehmen dank ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften eine wichtige Rolle für funktionale Industrieanwendungen wie Katalysatoren und Hochtemperaturlegierungen ein, neben ihres Wertes in der Schmuckherstellung und als Anlagegut“, so Dr. Peter Riedi.

Die Verwendung des edlen Industrierohstoffes

Durch die Palladium-Nickel-Verbindung wurde es möglich, bei Relais auf die Verwendung von Gold zu verzichten. Die Palladium-Nickel-Verbindung ist ebenso so leistungsfähig wie Goldkontakte und ist zugleich kostengünstiger. Dr. Peter Riedi gibt zu bedenken, dass der Vorteil an Palladium ist, dass es mittlerweile chemisch aus Kupfer- und Nickel Erzen hergestellt werden kann. Gold ist im Gegensatz dazu nicht künstlich herstellbar. In der Automobilindustrie ist der edle Rohstoff kaum wegzudenken. Es wird für Abgaskatalysatoren, Zündkerzen und Brennstoffzellen benötigt. Ebenso wichtig wird der Rohstoff in der Luftfahrt benötigt, wie zum Beispiel in der Nanotechnologie und Leiterplattenbeschichtung. Die Nachfrage in diesen Industriesektoren steigt seit Jahren und damit auch der Bedarf von Palladium. Des Weiteren hat das Edelmetall einen essentiellen Stellenwert in der Medizin, es wird zu der Herstellung von medizinischen Geräten genutzt und ist gleichermaßen ein wesentlicher Bestandteil von Zahnersatz. „Durch die vielseitige Verwendung und Widerstandsfähigkeit wird Palladium in der Finanzindustrie immer beliebter“, weiß der Edelmetallexperte.

Zahlen und Fakten zu dem Platinmetall

Der edle Industrierohstoff steht seit Langem nicht mehr im Schatten von Gold oder Silber. Immer mehr Investoren interessieren sich für das Edelmetall. Dr. Riedi hierzu: „2018 startet Palladium mit einem Preis von 888 Euro pro Feinunze in das Kalenderjahr. Mitte des Jahres fielen die Preise kurzzeitig ab, nahmen jedoch zeitnah wieder enorm zu. Am Jahresende betrug der Palladiumkurs ca. 1.108 Euro, was eine Entwicklung von fast 25 Prozent bedeutet. Trotz der stetigen positiven Preisentwicklung des Edelmetalls dürfen die Risiken nicht außer acht gelassen werden.“ Die Commerzbank begründet das hohe Risiko damit, dass die Nachfrage stark von der Automobilindustrie abhängig ist. Des Weiteren kann Palladium in einigen Anwendungsbereichen durch Platin ersetzt werden, was zur Folge hätte, dass die Nachfrage für Palladium drastisch sinken würde. Die EM Global Service AG hat ihren Sitz mitten im Herzen Europas im Fürstentum Liechtenstein. „Die Schweiz und Liechtenstein sind für ihre politische Sicherheit ebenso bekannt wie für ihre wirtschaftliche Stabilität. In turbulenten Zeiten sind diese Sicherheit und Stabilität gefragt und für die Preisentwicklung von Silber und Platin sollte bedacht werden, dass diese abhängig von der Industrienachfrage mit wirtschaftlicher Entwicklung abhängig sind. Der beschlossene European Green Deal und die Umsetzung der Klimaziele durch technologischen Fortschritt machen die Platinmetalle als Industriemetalle zukünftig noch interessanter“, ist Dr. Peter Riedi überzeugt.

Ist Palladium das Zukunftsmetall?

„Ohne Palladium wäre der heutige Stand der Technik und des Umweltschutzes nicht erreichbar gewesen. Durch die strengeren Umweltstandards in Europa, China und Indien und die damit einhergehende Herstellung von Katalysatoren, steigt die Nachfrage nach Palladium immer weiter“, so Dr. Peter Riedi. Marktbeobachtern zur Folge ist es den Palladium-Angebotsseiten nicht möglich, die aktuelle Nachfrage zu decken, da etwa 90 Prozent des Palladiums als Nebenprodukt anderer Bergbauaktivitäten anfallen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Palladium besonders in der Elektrotechnik und Automobilindustrie für erhebliche Fortschritte gesorgt hat. In Bezug auf Inventionen in Platinmetallen geben Edelmetallexperten zu bedenken, dass Preisschwankungen durch das geringe Handelsvolumen möglich sind. Platin und Palladium sind im Besonderen von der Nachfrage der Industrie abhängig.

V.i.S.d.P.:

Viktoria Akopjan
Studentin & Bloggerin

Über den Autor:

Viktoria Akopjan studiert Gesundheitsökonomie mit der Vertiefung Krankenhaus- und Pharmaziemanagement an der Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft. Ihre Interessen beziehen sich auf Ernährungswissenschaften, Public Health und die digitale Entwicklung in der Gesundheitswirtschaft. Als Werkstudentin im Bereich Personalentwicklung sammelt sie Erfahrungen für den Wandel in die digitale Transformation.

Das Unternehmen EM Global Service AG im Herzen Europas gelegen konzipiert und betreut Rohstoff- und Edelmetallkonzepte. Das Leistungsspektrum der EM Global Service AG umfasst den Erwerb, die Verwahrung und Sicherheit von physischen Edelmetallen für die Eigentümer, die Käufer. Das Unternehmen mit ihrem Team baut auf wirtschaftliche Stabilität und sichern diese mit Zuverlässigkeit und Diskretion in der Vermögensverwahrung im Herzen Europas. Weitere Informationen unter www.em-global-service.li

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