AGRAVIS-Experte Bernhard Chilla analysiert das Getreideangebot 2020/21

Globaler Weizenverbrauch tendenziell höher als Produktion
Im laufenden Wirtschaftsjahr 2020/21 kommt verstärkt zum Tragen, dass seit dem Wirtschaftsjahr 2017/18 der globale Weizenverbrauch tendenziell höher war als die Produktion. In den vergangenen Jahren war vor allem der globale Weizenmarkt betroffen. Die Bestände in der EU, in Russland oder in den USA konnten aufgrund der hohen Weltnachfrage nicht mehr aufgebaut werden. In diesem Wirtschaftsjahr stieg die Getreidenachfrage zusätzlich überraschend stark an. Viele Importländer wie die Türkei oder Pakistan importierten in den vergangenen Monaten mehr Weizen als im langjährigen Mittel, um das inländische Weizenangebot zu erhöhen und dadurch Preissteigerungen im Binnenmarkt entgegenzuwirken. In den vergangenen Jahren konnte der Mais eine Lücke schließen, die durch eine knappere Weizenversorgung entstanden ist. Doch aktuell scheint der Mais diese Lücken nicht mehr füllen zu können. China stieg über Nacht zum größten Getreideimporteur der Welt auf, vor allem der Mais war gefragt. Dadurch sinken vor allem die Maisendbestände in den USA und sollen dort so niedrig werden wie in der letzten Hochpreisphase vor gut sieben Jahren.

Exportpotential Brasiliens droht zu sinken
Bisher war der Getreidemarkt über die Nachfrage gestützt. Doch seit Anfang Mai 2021 rückt mehr die Angebotslage in Form der Maisproduktionsschätzung in Brasilien in den Vordergrund. Dort wächst eine anscheinend schwache Maisproduktion heran, die aber erst im Juli/August geerntet wird. Brasilien ist nach den USA der wichtigste Maisexporteur der Welt. Die Sorgen steigen, dass das Exportpotential des Landes in den kommenden Monaten sinkt. Dann müsste Mais weltweit im Futtersektor ersetzt werden. Da kommt nun in den Agrarmärkten die Frage auf, ob der Weizen einen Teil des Maises ersetzen kann.

Das Angebot verknappt sich
Somit kann festgehalten werden: Bis jetzt konnte von einem nachfragegestützten Marktverlauf gesprochen werden. Jetzt rücken zusätzlich Sorgen über ein zu knappes Angebot in den Vordergrund.

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Es handelt sich bei der obigen Analyse ausdrücklich nicht um eine Anlageempfehlung! Der Autor stellt lediglich seine persönliche Meinung nach Bewertung verschiedener Marktkriterien dar. Weder der Autor noch die AGRAVIS Raiffeisen AG können irgendeine Prognose bzgl. der Entwicklung von Rohstoffpreisen abgeben und weisen ausdrücklich darauf hin, dass diese starken Schwankungen unterliegen können und von vielen teils unbekannten Faktoren beeinflusst werden.

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