US-Schuldengrenze: Jedes Jahr das gleiche Theater

Ab dem 1. August tritt wieder die Schuldengrenze in Kraft, die vor genau zwei Jahren ausgesetzt wurde. Damit gilt automatisch wieder eine maximale Verschuldung von „lediglich“ 22 Billionen US- Dollar plus den neu aufgenommenen Schulden. Sollte es zu keiner Erhöhung kommen, kann die US-Regierung keine weiteren Schulden mehr aufnehmen. Ende Juni betrug die Schuldenlast wahnsinnige 28 Billionen US-Dollar, was rund 125 Prozent des BIP entspricht. Darin sind jedoch rund sechs Billionen enthalten, welche sich der Staat selbst ausgeliehen hat, womit die effektive Schuldenlast bei rund 95 Prozent liegt.

Dieses Defizit wird aber weiter anwachsen, denn aktuell verbucht die US-Regierung jeden Monat ein Minus von rund 200 Mrd. US-Dollar. Mittelfristig wird sich dieser Betrag auch nicht markant ins Positive drehen, da schlicht die Einnahmen aus Abgaben und Steuern fehlen.

Nichtsdestotrotz wird sich das Trauerspiel im US-Kongress – wie die Jahre zuvor – wiederholen, und es wird bis zum Schluss debattiert werden, ob man einer Erhöhung zustimmt. Erst wenn genügend Druck auf allen Beteiligten liegt, wird dem immer zugestimmt. Fakt ist aber auch, dass keiner im Kongress an einem fiskalischen Selbstmord des eigenen Landes interessiert ist. Es stellt sich eher die Frage über die
Sinnhaftigkeit einer solchen Schuldengrenze in den USA, denn in den letzten 20 Jahren wurde nie ein positiver Haushalt erreicht. Zudem war die Schuldengrenze meist auch noch ausgesetzt und hat damit komplett ihre Wirkung verfehlt.

Man muss kein Prophet sein, um zu erahnen, dass sich das Dilemma im US-Kongress wiederholen wird. Leider gehen aber damit immer Unsicherheiten an den Märkten einher, welche mit einer Abschaffung der Schuldengrenze obsolet wären.

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