Strompreis im Höhenflug: ECG empfiehlt Mittelstand konkrete Gegenmaßnahmen

Kehl, 2. September 2021. Seit Monaten kennt der Strompreis nur noch eine Richtung: Innerhalb von nur zwölf Monaten von Juli 2020 bis Juli 2021 ist der Strompreis am Spotmarkt im Monatsschnitt von 30 auf über 81 Euro pro Megawattstunde gestiegen. Die Tendenz in den anderen Strommarktsegmenten ist die gleiche. In den vergangenen Jahren waren es Abgaben und Steuern von EEG-Umlage über Netzentgelt bis Stromsteuer, die den zentralen Produktionsfaktor Strom für die deutsche Wirtschaft verteuert haben. Nun kommen der reine Strompreis – als Teil davon auch der CO2-Preis – als weitere Kostentreiber hinzu. Zeit also, zusätzliche Maßnahmen in Angriff zu nehmen, wie die Energie Consulting GmbH, Deutschlands größte unabhängige Energieberatung, dem deutschen Mittelstand rät. Die Experten verweisen dabei auf den vielfältigen Instrumentenkasten, der den Unternehmen zur Verfügung steht.

„Die aktuelle Situation am Strommarkt stellt Geschäftsmodelle in Frage, kann sogar für manches Unternehmen das Aus bedeuten, wenn man nicht konsequent gegensteuert“, stellt Dr. Wolfgang Hahn fest, geschäftsführender Gesellschafter der ECG: „In dieser Situation kommt es darauf an, auf die Herausforderung schnell und effizient zu reagieren und sich gegen möglicherweise weiter steigende Preise abzusichern. Denn klar ist: Egal, wie die Bundestagswahl ausgeht, die Stromerzeugung bleibt ein zentrales Handlungsfeld der Klimapolitik. Hier ist in keiner Konstellation eine flächendeckende Entlastung zu erwarten.“

Drei Pfeiler einer erfolgreichen Strompreisstrategie hat die ECG identifiziert:
-Die Anpassung der Beschaffungsstrategie
-Green Power Purchase Agreement (PPA)
-Einstieg bzw. Erweiterung der Eigenerzeugung

Bei der Beschaffungsstrategie geht es in erster Linie darum, das Strompreisrisiko schnellstmöglich zu reduzieren und sich mit Hilfe einer Ausschreibung außerdem den bestmöglichen Preis zu sichern. Zu einem solchen Risikomanagementsystem können Festpreise, die systematische Steuerung über Teilmengen und deren separate Beschaffung aber auch eine strommarktnahe Beschaffung gehören. Auch Grünstrom kann Teil des Pakets sein. Die Auswahl der Instrumente muss individuell an der Bedürfnisstruktur des Unternehmens ausgerichtet und mit Blick auf die Einschätzung der weiten Entwicklung des Strompreises gesteuert werden. Die Praxis zeigt, dass hier im Vergleich zu der Beschaffung beim lokalen Grundversorger eine Preisreduzierung beim reinen Strom von bis zu fünf Prozent, in Einzelfällen sogar bis 10 Prozent, möglich ist.

Mit Power Purchase Agreements (PPA-Verträge) sichern sich Unternehmen zum Beispiel Stromerzeugungsleistung von Windkraftanlagen, die nach zwanzig Jahren das Ende der EEG-Förderung erreicht haben. Auch Pools von Anlagen zur erneuerbaren Energieerzeugung sind am Markt aktiv. Bei den PPA-Verträgen gibt es verschiedene Varianten sowohl mit Blick auf die Liefermenge (fest oder produktionsabhängig) und die Laufzeit. Im Vergleich zu einer Beschaffung über den Strommarkt über sogenannte Forwards kann nach Erfahrungen der ECG je nach Ausgestaltung des gelieferten Erzeugungsprofils ein Preis vereinbart werden, der zum Zeitpunkt des Abschlusses bis zu 30 Prozent niedriger als das Börsenprodukt liegt. Darüber hinaus können längerfristige PPAs als Werkzeug zur Risikoabsicherung gegen steigende Strompreise genutzt werden.

Schließlich wird im aktuellen Preisumfeld die Eigenerzeugung mit Photovoltaik, Blockheizkraftwerken (BHKW) und Windenergie noch attraktiver. Statt vom Strommarkt abhängig zu sein, wird ein Teil des Strombedarfs auf eigene Rechnung hergestellt. Zumindest bei den nachhaltigen Produktionsarten fällt damit das Energiepreisrisiko komplett weg. Die wirtschaftlichen Vorteile der Eigenerzeugung übertreffen nach Beobachtungen der ECG schon heute in vielen Unternehmen den Mehraufwand, den Eigenstrom erst einmal mit sich bringt.

Einen Zusatznutzen bieten alle drei Pfeiler der Strompreisstrategie. Egal ob Grünstrom, PPA oder erneuerbare Eigenerzeugung: Die Werkzeuge zur Minimierung des Strompreisrisikos sind zugleich wichtige Schritte in Richtung der Erfüllung der CO2-Reduktionsziele der EU und auf nationaler Ebene. Das Investment lohnt sich also gleich zweimal.

Über die Energie Consulting GmbH (ECG):
Die 1986 gegründete ECG mit Sitz in Kehl ist das größte unabhängige Beratungsunternehmen in Energiefragen in Deutschland und Europa. Das Unternehmen betreut gegenwärtig den Einsatz und Einkauf von rund 20.000 GWh Strom sowie rund 15.000 GWh Erdgas. Über 2.000 Kunden in Deutschland sowie im europäischen Ausland sind derzeit unter Vertrag; der Fokus liegt dabei auf mittelständischen Betrieben aus produzierenden Gewerben. Aber auch große Industrieunternehmen wie Henkel, Axel-Springer, Berliner Zeitungsverlag, Wieland-Werke gehören zum Kundenkreis. Mit rund 50 Mitarbeitern erwirtschaftet ECG einen jährlichen Umsatz von ca. 5 Mio. Euro. Geschäftsführer sind Dr. Wolfgang Hahn, Dr. Jürgen Joseph und Jörg Scheyhing.
Weitere Informationen über die ECG unter www.energie-consulting.com

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