Die Nachfrage nach erfolgreichen Hotelimmobilien hat auch nach der Pandemie nicht nachgelassen – ist aber selektiver geworden
Wie hoch ist der Wert eines Hotels? Bereits vor der Pandemie war die Wertermittlung eines Hotels bzw. einer Hotelimmobilie keine einfache Aufgabe und Expertenwissen erforderlich.
Seit Beginn der Pandemie ist die Wertermittlung von Hotels bzw. Hotelimmobilien noch anspruchsvoller geworden. Die vielfach geglaubten Stars der Hotelimmobilien – die Stadthotels – waren plötzlich nicht mehr das Maß aller Dinge. Erfolgreiche Ferienhotels wurden plötzlich von Investoren entdeckt und es wurden (endlich) die Werte dieses Teilbereiches der Hotellerie anerkannt.
Die Fragestellung bleibt die Gleiche: Wie wird der Wert eines Hotels ermittelt?
Ob beabsichtigter Verkauf bzw. Kauf, Nachfolgeregelung oder Finanzierung – es gibt eine Vielzahl an Anlässen für eine Hotelbewertung.
Hotelimmobilien sind als Betreiberimmobilien fast ausschließlich vom Erfolg des Hotelbetreibers abhängig!
Lediglich bei langfristig vermieteten Stadthotels mit abgesicherten Mietverträgen mit bonitätsstarken Betreibern lässt sich eine Wertermittlung über sogenannte Vervielfältiger der Jahresmiete ermitteln. Das Ergebnis dieser Praktikermethode kann dann in Relation zur Investition gestellt werden. Als Beispiel sei folgendes Beispiel genannt: Jahresmiete (z.B. 500.000 €) multipliziert mit einem Vervielfältiger (z.B. 18) ist gleich der Wert (im Beispiel 9 Mio. €). Somit beträgt die Rendite in diesem Beispiel 5,56 %. Diese sehr einfache Methode berücksichtigt das Ergebnis des Hotelbetriebs nur in Form der Miete.
Moderne Bewertungsmethoden, wie z.B. die Discounted Cashflow Methode (DCF) betrachten den zukünftigen Ertrag, der mit diesem Investment generiert werden kann.
Dies bedeutet, dass ein Hotel bzw. eine Hotelimmobilie im Wert steigt um so erfolgreicher der (in Zukunft) Betrieb ist. Dies ist für Verkäufer und auch Übergeber im Rahmen einer Betriebsnachfolge eine sehr wichtige Erkenntnis. Bei einer frühzeitigen Entscheidung, das Hotel bzw. die Hotelimmobilie zu verkaufen, kann die Zeit bis zum Verkaufstermin genutzt werden, die Ertragskraft des Betriebes erheblich zu steigern.
Wie erfolgt eine Bewertung nach einer Ertragswertmethode?
In einem ersten Schritt werden die Einflussfaktoren für die zukünftigen Ertragspotentiale des Betriebs ermittelt. Dazu wird eine detaillierte Standortanalyse und -bewertung durchgeführt. Eine gute Standortbewertung berücksichtigt zukünftige Entwicklungen der Region, die Mitbewerbersituation, zukünftige Projekte etc.. Im zweiten Schritt erfolgt eine Bewertung des Hotels und des Hotelkonzeptes. Parameter wie Lage, Funktionalität der Immobilie (Stichwort optimierte Wege, etc.), Erhaltungszustand, Energieeffizienz, etc. beeinflussen das zukünftige Betriebsergebnis.
Auf dieser Basis erfolgt eine Prognose der zukünftigen Cashflows. Üblicherweise erfolgt eine Betrachtung für die kommenden 10 Jahre.
Vielfach wird für eine Vergleichbarkeit der Rechnungsstandard Uniform System of Accounts for the Lodging Industry (USALI) herangezogen.
Zur Wertermittlung wird die Summe der Cashflows aus den 10 Betrachtungsjahren und ein fiktiver Verkaufspreis summiert. Diese Summe wird mit einem gewichteten Diskontierungszinssatz abgezinst. Dabei berücksichtigt der Diskontierungszinssatz werttreibende und wertmindernde Faktoren. Je höher der Diskontierungszinssatz im Vergleich zu einer risikolosen Anlage ist, desto geringer wird der Wert des Hotels bzw. der Hotelimmobilie.
Die Bewertung von Hotels bzw. Hotelimmobilien erfordert einen unabhängigen Blick und viel Erfahrung. Schlussendlich wird mit einer Ertragswertmethode ein Richtwert ermittelt. Der tatsächliche Wert hängt dann von Angebot und Nachfrage sowie dem Geschick der Verhandlungspartner ab. Erst dann wird der wahre Wert sichtbar.
Die active Hotelmanagement GmbH hat sich darauf spezialisiert, Hoteliers und Gastronomen bei der Positionierung und Vermarktung ihrer Leistungen sowie im Bereich Gutachtenerstellung und Datenschutz zu unterstützen. Die active Hotelmanagement GmbH wurde 1996 von Susanne und Martin Holzapfel gegründet und verfügt über langjährige operative Erfahrung im Tourismus.
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