Europas Wettbewerb um Fachkräfte

Talentwettbewerb: Heiß begehrte Fachkräfte – der Kampf um die besten Talente in der DACH-Region. Wie Europa 2021 auf den verschärften Wettbewerb reagiert und wie gestaltet sich der Fachkräftemangel in der DACH Region? Im Gespräch mit Dr. Peter Riedi.

Wer gewinnt den Talentwettbewerb um die qualifizierten Nachwuchskräfte? Unternehmen auf der Suche nach Talenten für jetzt und hoch qualifizierte zukünftige Nachwuchskräfte, wie gestaltet sich der Wettbewerb in der DACH-Region? Der deutschsprachige Raum gilt weltweit als einer der Sehnsuchtsorte für qualifizierte Mitarbeiter. Unternehmer haben Angst vor dem Begriff „Fachkräftemangel“ erklärt Dr. Peter Riedi, Verwaltungsrat der EM Global Service AG aus Liechtenstein. „Kein Unternehmen kann sich dem Thema entziehen, denn nach und nach werden mehr Arbeitskräfte in den Ruhestand gehen als Neueinsteiger in das Berufsleben einsteigen werden. Dies ist den Babyboomer-Jahren und der demografischen Entwicklung in der DACH-Region geschuldet“, gibt Dr. Peter Riedi zu bedenken. Als ehemaliger Direktor mehrerer Schweizer Unternehmen, sowohl im Bereich Wirtschaftsprüfung und Treuhandwesen, weiß Dr. Riedi um die Schlüsselstellung der Mitarbeiterqualifizierung für Unternehmen. Der Schweizer Dr. Peter Riedi fühlt sich im Herzen Europas zu Hause. Beruflich arbeitet Dr. Riedi als Verwaltungsrat der EM Global Service AG im Fürstentum Liechtenstein und genießt die Nähe zu Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich und besonders zur Schweiz. „Gerade im Bereich der naturwissenschaftlichen und technischen Berufsfelder nimmt die Zahl der qualifizierten Nachwuchskräfte ab. Gleichzeitig steigt neben dem zunehmenden globalen Wettbewerb der Bedarf an Qualifikationen für die unterschiedlichen Berufe und auf der anderen Seite durchzieht die Gesellschaft einen Wertewandel, zur ausgewogenen Work-Life-Balance“, fügt Dr. Riedi hinzu.

DACH-Region beliebter Arbeitgeber in der EU

In der DACH-Region führen deutsche Arbeitgeber im internationalen Vergleich bei der Gewinnung von Facharbeitern. In der Schweiz leben über 300.000 Deutsche und über 60.000 Deutsche pendeln zum Arbeiten in die Schweiz. In Österreich leben und arbeiten nach aktuellen Statistiken circa 100.000 Deutsche, aber auch tausende Ungarn, Slowenen, Tschechen und Deutsche pendeln täglich oder wöchentlich zum Arbeiten nach Österreich. Österreich ist unter ausländischen Einpendlern sehr beliebt. Durch die Einführung der Arbeitnehmerfreizügigkeit 2011 für die Beitrittsstaaten der Osteuropäischen-Union steigt die Zahl der Grenzpendler in Deutschland stetig. Die größte Gruppe bilden Grenzpendler aus Polen, gefolgt von Grenzpendlern aus Frankreich und dann Grenzpendler aus Tschechien. In Deutschland arbeiten allein 500.000 Menschen aus Polen, von denen circa 69.000 jeden Tag von Polen nach Deutschland zur Arbeitsstelle fahren und dann abends zurückkehren. „Das Fürstentum Liechtenstein verzeichnet ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum in den letzten Jahren. Das starke Wirtschaftswachstum erfordert den Einsatz von Arbeitskräften aus dem benachbarten Ausland. Aufgrund der Kleinheit des Landes wohnen mehr als die Hälfte der in Liechtenstein beschäftigten Personen nicht im Fürstentum Liechtenstein, sondern von den täglichen Pendlern kommen circa 57 Prozent aus der Schweiz, 38 Prozent aus Österreich und 3 Prozent aus Deutschland“, fügt Dr. Riedi hinzu.

Aktuelle Zahlen verdeutlichen, dass allerdings die Bundesrepublik Deutschland im Wettbewerb um internationale Talente zurückfällt. Die Boston Consulting Group, das Unternehmen StepStone sowie das Karrierenetzwerk The Network haben in einer großen Umfrage über 200.000 Arbeitnehmer aus 190 Ländern interviewt. Die Studie offenbarte, welche Nationen im Ansehen als Sehnsuchtsort auf- oder absteigen. Die gute Nachricht zuerst. Für Europa gilt: Die DACH-Region wird am meisten von ausländischen Fachkräften genannt, die Länder in der Mitte Europas sind gut erreichbar. Insgesamt höher bewertet wurden drei traditionell englischsprachigen Länder: USA, Kanada und Australien, aber auch Japan und Singapur haben aufgeholt und zu den Top Städten zählen London, Amsterdam und Dubai.

Durch die mangelnde Vision für die weitere Entwicklung der Volkswirtschaft ist Deutschland in letzter Zeit etwas abgefallen. Das steht im Widerspruch zum erklärten Ziel der Bundesrepublik Deutschland, durch Wirtschaft und Politik, durch entsprechende Fachkräfte den weiteren Aufbau und Ausbau der Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Dr. Riedi gibt zu bedenken, dass ganz Europa unter dem Druck der fehlenden Fachkräfte steht, denn die demografische Falle kennt keine Grenzen. „Es gibt große Tendenzen und kleinere Ereignisse. Selbst wenn man die Corona-Pandemie als kleineres Ereignis zur Kenntnis nimmt, wird dadurch, wie aus einer aktuellen Studie des Unternehmens StepStone bekannt geworden ist, ein langfristiger Trend überlagert: Die Alterung der Bevölkerung in Europa. Es mangelt an jungen Menschen, die die bald ausscheidenden Babyboomer aus der Generation zwischen 1960 und 1970 geboren ersetzen könnten“, erklärt Dr. Riedi.

Nachwuchsproblem: Fachkräftemangel als Geschäftsrisiko

Fast alle großen Volkswirtschaften leiden unter einem Fachkräftemangel, dadurch, ist ein Nachfragemarkt entstanden, bei dem die Gesellschaften darum konkurrieren, junge Talente im internationalen Arbeitsmarkt anzuwerben. Dr. Riedi fügt hinzu, dass in den letzten Jahren beispielsweise Deutschland im Wettbewerb um Spitzenkräfte sehr erfolgreich war, aber der anhaltende Wirtschaftsboom in zahlreichen europäischen Staaten lässt die deutsche Volkswirtschaft zurückfallen. „Länder wie Tschechien und Ungarn leiden auch unter der Abwanderung. Diese Länder versuchen dem entgegenzuwirken, sie haben die Löhne in ihrem Land angepasst, damit deren Arbeitsmärkte nicht weiter austrocknen. Laut einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertag sehen 60 Prozent der Unternehmen im Fachkräftemangel ihr größtes Geschäftsrisiko“, erklärt Dr. Riedi. Damit stellt sich die Frage wer muss wie reagieren?

Nicht nur Unternehmen stehen vor der Herausforderung qualifizierten Nachwuchs zu finden, sondern dieses Thema betrifft die Gesellschaft und Politik. Unternehmen stehen vor den Herausforderungen, dass Fachkräftemangel auch ein Investitions Hindernis darstellen. „Der technologische Wandel wirkt sich auf die Tätigkeiten aus, damit werden andere Qualifikationen als noch vor einem Jahrzehnt benötigt und zum anderen erschwert der demografische Wandel die Mitarbeitersuche. Nötig ist eine Anpassung der Rahmenbedingungen, die wirtschaftliche Integration beispielsweise durch globale Wertschöpfungsketten und Strategien zur Förderung von Qualifikationen. Der weitere Abbau von Hindernissen für den Marktein- und Ausstieg gilt es von der politischen Seite zu verfolgen, damit Innovation und Wachstum unter Berücksichtigung des Ressourcenschutzes ausgebaut werden können, fügt Dr. Riedi hinzu.

Europa setzt auf Investitionen in Bildung – Anforderungsprofil an Fachkräfte steigt

Mitte 2021 hat die europäische Kommission eine neue Initiative zur Weiterqualifizierung mit der Fachkräftepartnerschaften gestartet. Die Verringerung von Qualifikationsdefizite stärkt das Innovationspotenzial über Grenzen hinweg auf sicheren und legalen Wegen. Ein Beispiel aus Spanien verdeutlicht, dass Bildung und Qualifikation sich langfristig mehrfach lohnen würden. Spanien leidet zwar nach wie vor unter einer hohen Arbeitslosenquote, erlebt aber in einigen Branchen eine Knappheit für die zu besetzenden Stellen. Dies wird beispielsweise im Technologieunternehmen Indra Sistemas deutlich, dass bis zu 800 Stellen nicht besetzen konnte und trotz der eigenen landesweiten Arbeitslosenquote auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen ist. Dr. Riedi fügt hinzu, dass unterschiedliche Maßnahmen nötig sind, um den Druck auf dem Europäischen Arbeitsmarkt langfristig zu verringern. Eine europaweite Strategie gestaltet sich aufgrund der großen Unterschiede beispielsweise im sozialpolitischen als schwierig. Europa setzt auf den Ausbau von Qualität und Praxisbezug in der Aus- und Weiterbildung, den Prozess des gegenseitigen Lernens erlebbar machen. Überlegungen sind, dass in Staaten mit hoher Jugendarbeitslosigkeit das deutsche System der dualen Berufsausbildung und des dualen Studiums eingebracht werden, um vor allem fehlende Talente aus den Bereichen Pflegefachleute, Sanitärinstallateure, Elektromonteure, Softwareentwickler, Projektleiter, Verkaufsberater oder Ingenieure zu gewinnen.

V.i.S.d.P.:

Max Bausch
Unternehmensberater & Blogger

Über den Autor:

Die Automatisierung als Tool der Vereinfachung der Arbeit – Die Entwicklung bleibt spannend und herausfordernd. Ohne Automatisierung läuft nichts mehr, weder Industrie, Handwerk noch die Dienstleistung. Die Generationen X, Y und Z sind komplett digitalisiert und Zukunft gestaltet sich neu – Grenzen verschwinden. Maximilian Bausch zählt sich zu den jungen Native Digitals mit der Idee die Automatisierung übergreifend einzusetzen. Er baut auf die Zukunftswerkstatt, um mit Vorurteilen und Ängsten vor Automatisierung abzubauen. Damit den Weg für Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Unternehmen positiv zu begleiten, indem Kommunikation und Diskussion aufgegriffen werden.

Das Unternehmen EM Global Service AG im Herzen Europas gelegen konzipiert und betreut Rohstoff- und Edelmetallkonzepte. Das Leistungsspektrum der EM Global Service AG umfasst den Erwerb, die Verwahrung und Sicherheit von physischen Edelmetallen für die Eigentümer, die Käufer. Das Unternehmen mit ihrem Team baut auf wirtschaftliche Stabilität und sichern diese mit Zuverlässigkeit und Diskretion in der Vermögensverwahrung im Herzen Europas. Weitere Informationen unter www.em-global-service.li

Kontakt
EM Global Service AG
Dr. Peter Riedi
Landstrasse 144
9495 Triesen
+423 230 31 21
+423 230 31 22
info@em-global-service.li
http://www.em-global-service.li

Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.

Europas Wettbewerb um Fachkräfte