OP-Verfahren bei Aneurysma an der Aorta hängt von Lage ab – Hypertonie und Rauchen erhöhen Risiko
Ein abdominelles Aneurysma der Aorta liegt vor, wenn der Gefäßdurchmesser anteroposterior oder transversal größer ist als 30 Millimeter. Durch eine Schwäche der Gefäßwand kommt es zu einer Aussackung der Arterie. Meistens sind alle Wandschichten betroffen, seltener reißt die Aorta komplett ein oder es kommt zu einem Blutaustritt in die Gefäßwand.
Meistens verursacht ein Aneurysma keine Beschwerden – wenn doch, ist der Patient besonders gefährdet. Patienten, denen das Aneurysma Schmerzen in Bauch oder Rücken bereitet, gelten als symptomatisch und müssen dringlich operiert werden, da das Risiko einer Ruptur bei ihnen besonders hoch ist.
OP der Aorta: Lage des Aneurysmas zu den Nierenarterien berücksichtigen
Man unterscheidet verschiedene Formen von Aneurysmen der abdominellen Aorta. Klassifiziert werden sie nach ihrer Lage im Bezug zu den Nierenarterien. Diese beeinflusst die operative Vorgehensweise. Man unterscheidet:
– suprarenal: unterhalb der A. mesenterica superior, oberhalb der Nierenarterien
– pararenal: unterhalb der A. mesenterica superior, schließt beide Nierenarterienabgänge mit ein
– juxtarenal: bis an die Nierenarterien heranreichendes Aneurysma
– infrarenal: unterhalb der Nierenarterien, ein gesunder Abschnitt der Aorta liegt zwischen Nierenarterien und Aneurysma
Raucher leiden häufig unter Aneurysmen der Aorta und haben eine hohe Rupturgefahr
Rauchen ist einer der zentralen Risikofaktoren für die Entwicklung eines Bauchaortenaneurysmas. Auch zehn Jahre nach Beenden des Nikotinkonsums ist das Risiko gegenüber Menschen, die nie geraucht haben, deutlich erhöht. Ist ein Aneurysma vorhanden, ist bei aktiven Rauchern die Wachstumsrate signifikant höher als bei Ex- oder Nichtrauchern. Bei männlichen Rauchern ist das Risiko einer Aortenruptur im Vergleich zu Nichtrauchern doppelt so hoch. Betroffene Patienten sollten deshalb dringend ihren Nikotinkonsum beenden, auch wenn bereits eine operative oder interventionelle Versorgung des Aneurysmas erfolgt ist. Auch weitere Risikofaktoren sollten optimiert werden. Ein schlecht eingestellter Blutdruck erhöht die Rupturgefahr ebenfalls. Liegen weitere kardiovaskuläre Risikofaktoren vor, sollte eine Therapie mit Plättchenhemmern und einem Statin eingeleitet werden.
Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.
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