Wie gute Vorsätze nicht verpuffen

Neben den Zielen auch die Probleme in den Blick nehmen

Es ist die Zeit der guten Vorsätze. Doch wie verhindern, dass die schnell vergessen werden? Sebastian Purps-Pardigol rät, sich nicht nur Ziele, sondern auch die Probleme dorthin vorzustellen. „Erst das bringt einen ins Handeln und lässt damit nachweislich die Pläne zum neuen Jahr Wirklichkeit werden“, so der Bestseller-Autor , der Erkenntnisse der modernen Hirnforschung in von jedem anwendbare Strategien verwandelt.

Viele Menschen malen sich möglichst detailreich aus, wie es sich denn anfühlen wird, am Ziel zu sein – etwa, zehn Kilo weniger zu haben, sportlicher zu sein oder endlich den nächsten beruflichen Schritt gegangen zu sein. Das reiche aber nicht aus, sagt Purps-Pardigol. „Man braucht einen Realitätscheck und muss sich eingestehen, dass auch Probleme auftreten werden. Das können innere oder äußere Widerstände sein.“

In seinem neuen Buch „Leben mit Hirn“ führt Purps-Pardigol eine Studie an, die zeigt, dass das ausschließliche Visualisieren von Zielen eher zu schlechten Ergebnissen führt. An der University of California wurden Studierende gebeten, sich vorzustellen, sie würden in der anstehenden Klausur eine besonders gute Note schreiben. Doch die Konzentration darauf, wie sich der Erfolg anfühlen würde, sorgte dafür, dass sie weniger lernten und schlechtere Noten erhielten als die Kontrollgruppe. „Unser Gehirn glaubt, wir hätten das Ziel bereits erreicht und wir bemühen uns daher weniger.“

Hürden vorwegnehmen
Was also stattdessen tun? „Wir müssen Probleme vorwegnehmen, uns diese ebenso wie die Ziele vorstellen“, weiß Purps-Pardigol. Dann fährt unsere Energie hoch – und wir kommen ins Handeln, entwickeln Lösungen. Feldstudien zeigen immer wieder, dass Menschen dadurch ihre Ziele besser erreichten: Die Wahrscheinlichkeit, Sport zu treiben, verdoppelt sich bereits nach vier Monaten. Selbst Jahre später ernähren sich Menschen noch deutlich gesünder oder haben ein besseres Zeitmanagement, wenn sie sich vorab mit den Problemen auseinandergesetzt hatten.

Sebastian Purps-Pardigol ist Organisationsberater, Bestsellerautor sowie Trainer für Führungskräfte und Persönlichkeitsentwicklung. Gemeinsam mit seinem Wegbegleiter Dr. Gerald Hüther erforscht er seit über zehn Jahren die Muster gelungener Unternehmenskulturen. In vielen Firmen wird zunehmend die Frage bedeutsam, wie Mitarbeitende in herausfordernden Rahmenbedingungen innerlich stabil bleiben und weiterhin Zugriff auf die in ihnen liegenden Potenziale behalten. Dieses Wissen, das sonst nur einem kleinen Kreis hochbezahlter Manager zugänglich ist, macht Purps-Pardigol mit seinem neuen Buch „Leben mit Hirn“ nun auch für eine breite Masse von Menschen verfügbar.

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