Hunde und Katzen: Risikofaktor Fremdkörper / Anzeichen erkennen, entschlossen handeln

Besonders junge Hunde und Katzen sind neugierig und nehmen alle möglichen Gegenstände ins Maul. Schnell ist es passiert, dass das Objekt der Begierde dort, im Schlund oder gar der Luftröhre stecken bleibt oder sogar heruntergeschluckt wird. Welche Symptome man erkennen und was für Maßnahmen unter Umständen sofort ergriffen werden sollten, erklärt Dorothea Spitzer, Tierärztin bei der Uelzener Versicherung.

Tierfreunde, die beobachten, dass Hund oder Katze im Begriff sind, einen Fremdkörper zu verschlucken, sollten schnell, aber besonnen handeln. Am besten, man entfernt das Objekt sofort aus dem Maul. „Erste-Hilfe-Maßnahmen im Bereich des Mauls und des Schlunds sind für Ungeübte aber gar nicht so leicht durchzuführen. Daher ist es sinnvoll, sich schon vor einem möglichen Notfall in einem Erste-Hilfe-Kurs für Hunde oder Katzen oder beim Tierarzt die richtigen Handgriffe zeigen zu lassen“, sagt Dorothea Spitzer.

Wenn Gegenstände im Maul stecken oder die Atemwege blockieren
Wenn der Hund oder die Katze würgt, laute Atemgeräusche von sich gibt, speichelt oder leer schluckt oder sogar Atemnot hat, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass ein Fremdkörper in Rachen oder Schlund festsitzt. In diesem Fall sollte man vorsichtig das Maul des Tieres öffnen und den Fremdkörper manuell entfernen.
Eine Ausnahme sind Bänder und Fäden. Insbesondere Katzen- und Hundewelpen neigen dazu, beim Spiel mit Bindfäden o. Ä. dieselben zu verschlucken. „Hängt ein Stück Faden aus dem Maul, darf man nicht versuchen, ihn aus dem Tier herauszuziehen“, betont die Tierärztin der Uelzener. „Die andere Seite des Fadens könnte bereits in der Speiseröhre oder gar dem Magen oder Darm angekommen sein. Verschluckte Fäden bergen ein hohes Verletzungsrisiko und müssen fachgerecht vom Tierarzt entfernt werden.“

Befindet sich der Fremdkörper bereits tiefer im Schlund und blockiert teilweise oder ganz die Atemwege, ist entschlossenes Handeln gefordert, denn das Tier kann ersticken. „In diesen Fällen muss sofort der Tierarzt oder die Tierklinik verständigt werden“, sagt Dorothea Spitzer. „In akut lebensbedrohlichen Situationen erteilen Tierärzte auch Anweisungen per Telefon, wie Tierhalter Erste Hilfe leisten können.“

Wenn ein Fremdkörper heruntergeschluckt wurde
Auch wenn Hund oder Katze einen Gegenstand verschluckt haben, bestehen Gesundheitsrisiken. Zwar machen kleine Gegenstände mit glatter Oberfläche seltener Probleme. Sie passieren den Magen-Darm-Trakt häufig ohne Schäden anzurichten und werden einfach wieder ausgeschieden. Darauf verlassen kann man sich aber nicht.
Sind die verschluckten Objekte fadenartig, scharfkantig, klebrig, recht groß etc., können sie dem Tier erhebliche Probleme bereiten. Ein Darmverschluss oder Verletzungen an den inneren Organen können die Folge sein. „Oft passiert es jedoch vom Halter unbemerkt, dass das Tier ein Objekt verschluckt hat. Zeigt ein Tier Symptome wie (häufiges) Erbrechen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, fehlenden Kotabsatz, also Verstopfung, und/oder Apathie, ist ein Besuch beim Tierarzt zwingend notwendig“, sagt Tierärztin Dorothea Spitzer.

Leider ist es nicht immer zu verhindern, dass Hunde oder Katzen einen Fremdkörper verschlingen, aber mit den richtigen (Sofort-)Maßnahmen können Tierhalter Schlimmeres abwenden. In einem Erste-Hilfe-Kurs für Hunde können Hundehalter alle wichtigen Handgriffe erlernen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.

Die Uelzener Versicherung zählt zu den führenden Spezialversicherern für Tiere in Deutschland. Als erstes deutsches Versicherungsunternehmen entwickelten die Uelzener schon 1984 die Tierkrankenversicherung. Seitdem vertrauen Hunde-, Katzen- und Pferdehalter sowie gewerbliche Kunden wie Hundeschulen oder Pferdebetriebe auf die Expertise der Uelzener Versicherung. Neben Servicebüros in Stuttgart und Berlin sowie der Tochtergesellschaft Tier und Halter GmbH in Wegberg hat das Unternehmen mit seinen 300 Mitarbeitern seinen Stammsitz im niedersächsischen Uelzen.

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