Ein szenisches Gesamtkunstwerk
DoKomi markiert neuen Besucherrekord
Es war ein Restart, von dem Veranstaltende träumen: Mit 70.000 Fans verzeichnete die diesjährige DoKomi eine neue Rekordmarke. Gegenüber dem bisherigen Spitzenjahr 2019, als die letzte Convention vor der Pandemie stattfand, ist das ein Plus von 15.000 Besuchenden. Damit unterstrich die DoKomi auf einer Fläche von 90.000 m² – ein Zuwachs um 30 Prozent – eindrucksvoll ihre Rolle als eine der führenden Japan-Veranstaltungen in Europa. In den beiden zurückliegenden Jahren hatte die DoKomi mit weitreichenden Sicherheitsauflagen und einem Limit von 28.000 Teilnehmenden stattfinden können.
Erst der Japan-Tag mit 600.000 Besuchenden, dann die DoKomi, Deutschlands größte Japan-Convention: Für Anime-, Manga- und Japan-Fans gab es in diesen Tagen nur ein Ziel – die Destination Düsseldorf, die am Pfingstwochenende zur größten Stadt Japans außerhalb Nippons wurde. 70.000 Cosplayer:innen und Mangaka, angereist aus ganz Europa, verwandelten das CCD, die Hallen der Messe Düsseldorf und die Landeshauptstadt in ein Farbenmeer japanischer Fantasie. Für 48 Stunden machten sie aus dem „Little Tokyo“, in dem nach Paris und London die größte japanische Gemeinde Europas lebt, ein „Big Tokyo“ – farbenprächtig, fantasievoll und mit dem Flair japanischer Lebensart.
Ein szenisches Gesamtkunstwerk
Zehntausende Cosplayer:innen, in kreativen Kostümen verkleidet als Manga- und Anime-Figuren, Elfen und Superheld:innen, Comic-Heroen und Ikonen der Saga ließen die DoKomi zu einem Kostümball der besonderen Art und zum szenischen Gesamtkunstwerk werden. In einer Atmosphäre, die von den spektakulären Bühnen-Shows, Live-Konzerten, Cosplay-Wettbewerben, Gaming-Areas, Food-Festivals lebte und die Stars auf die Bühne brachte, die auf einem Festival der japanischen (Pop-)Kultur keinesfalls fehlen durften: Mangaka-Illustrator:innen, Webcomic-Artists, Musiker:innen und japanische Tänzer:innen. Eben alles, was Anime- und Manga-Fans so sehr leben wie ihre Liebe zu Japan.
Eine Liebeserklärung auf über 90.000 m²: CCD und vier Messehallen belegt
Was 2009, damals noch als regionaler Insider-Treff in der Aula einer Düsseldorfer Schule mit 1.800 „Fancy People“ begann, ist für Anime-, Manga- und Cosplay-Fans aus ganz Europa längst zum Markenzeichen mit Kultstatus und zur Institution geworden. Insgesamt belegte die DoKomi das komplette CCD, die vier direkt angrenzenden Messehallen 1, 3, 4 und 5 sowie den Innenhof auf einer Gesamtfläche von inzwischen über 90.000 m², eingebettet in die malerische Kulisse des Japanischen Gartens. Doch trotz des starken Wachstums ist es den Veranstaltern gelungen, den authentischen, familiären Charme der Veranstaltung behutsam zu bewahren.
Brückenschlag der Kulturen
Gleichzeitig ist die DoKomi mehr als nur ein Live-Event, auf das sich Cosplayer schon Wochen und Monate vor Beginn vorbereiten. Sie ist auch ein kultureller Brückenschlag in eine Region, in der Düsseldorf das kulturelle, soziale und wirtschaftliche Zentrum Japans in Deutschland darstellt. Das betonte Josef Hinkel, Bürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf, anlässlich der Eröffnung: „Die DoKomi hat sich zu einem festen Bestandteil der japanischen Kultur in dieser Stadt entwickelt und dokumentiert diese Verbundenheit und den kulturellen Austausch in beeindruckender Art und Weise.“ Ein Aspekt, den auch der japanische Generalkonsul in Düsseldorf, Kiminori Iwama unterstrich: „Aus der Begeisterung für die japanische Pop-Kultur entwickelt sich vielfach eine tiefe Beziehung zur japanischen Kultur und Sprache, die weit über die DoKomi hinausreicht.“ Die „beispielslose Erfolgsgeschichte der DoKomi“, so Yasuo Inadome, der Vize-Präsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft am Niederrhein, „ist zu einer unentbehrlichen Tradition geworden.“ Und das in einem Jahr, in dem Mangas selbst Geburtstag feiern – denn das allererste Manga-Buch erschien in Japan vor genau 70 Jahren.
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