Teelichtöfen – was steckt hinter dem Internettrend

Was können Teelichtöfen wirklich? Und was gibt es zu beachten? Der kreative Internet-Trend aus Expertensicht.

Ein Ofen aus Teelichtern? Das klingt zunächst einmal nach einer guten Idee angesichts hoher Energiepreise. Die Konstruktion ist denkbar einfach und mit wenigen (günstigen) Mitteln auch für Laien zu bewerkstelligen. Ein Teelichtofen besteht aus einem größeren und manchmal noch einem zusätzlichen kleineren Tontopf, die mit einer Gewindestange und einigen Muttern und Unterlegescheiben zusammengeschraubt werden. Auf einem Untersetzer werden dann Teelichter platziert, die die Tontöpfe erwärmen. Im Moment kursieren im Internet unzählige Anleitungen für den Bau von Teelichtöfen. Handwerklich weniger begabte können sich auch fertige Sets, die nur noch verschraubt werden müssen, kaufen.

Die Wärmeleistung eines einzigen Teelichtes ist allerdings sehr gering. Zum Aufheizen von Räumen eignen sich Teelichter daher nicht. Daran ändert sich auch nichts, wenn mit den Teelichten ein Ofen betrieben wird. Bereits in einem Meter Entfernung ist die Wärme nicht mehr zu messen. Um einen tatsächlichen Effekt zu spüren, bräuchte man viele Öfen. Als Faustregel gilt hier ein Teelicht pro Quadratmeter. Ein Teelichtofen ist daher vor allem eine nette und stimmungsvolle Dekoration.
Teelichter werden üblicherweise aus Paraffin hergestellt. Dabei handelt es sich um ein Erdölprodukt. Das kann, ähnlich wie brennendes Öl oder Benzin, nicht mit Wasser gelöscht werden. Stattdessen sollten Paraffin-Brände durch Abdecken erstickt werden, wenn sie nicht mehr ausgepustet werden können. Oftmals ist auf Abbildungen zu sehen, wie unter einem Teelichtofen vier oder fünf Teelichter brennen. Und dann wird die nette Dekoidee zu einer Gefahrenquelle!

Gefahr besteht, insbesondere wenn mehrere Teelichter zu nah aneinander stehen. Dann können sich brennbare Gase bilden, die sich schlimmstenfalls schlagartig entzünden. Zur Vermeidung solcher Gasbrände muss auf einen Sicherheitsabstand von drei Zentimetern zwischen den Teelichten geachtet werden. So wird vermieden, dass sich die Kerzen gegenseitig zum Schmelzen bringen und sich Gase sammeln, die nicht sofort abbrennen. Von mehreren Kerzen unter einem einzigen Teelichtofen ist also abzuraten, wenn der Sicherheitsabstand von mindestens drei Zentimetern nicht eingehalten werden kann.
-Beim Kerzenkauf auf Qualität achten. Sicherheit signalisiert das „RAL Gütezeichen Kerzen“.
-Brennende Kerzen nicht unbeaufsichtigt oder mit Kindern oder Haustieren allein lassen.
-Auf ausreichenden Abstand zu brennbaren Gegenständen sowie auf einen stabilen, hitzebeständigen Kerzenhalter achten.
-Kerzen nicht ausblasen, sondern mit einem Kerzenlöscher ersticken.
-Nach Möglichkeit selbstverlöschende Kerzen verwenden.
-Wassereimer, Löschdecke und Feuerlöscher bereithalten.

Die Gütegemeinschaft ist ein Zusammenschluss von europäischen Herstellern. Gemeinsam produzieren sie jährlich rund 580.000 Tonnen Kerzen – das sind mehr als 50 Prozent der gesamten europäischen Produktion. Die Europäische Gütegemeinschaft Kerzen steht für Qualität und Fortschritt im Bereich der Kerzenherstellung.

Informationen zum RAL-Gütezeichen Kerzen.
Das „Gütezeichen Kerzen“ wird von der Europäischen Gütegemeinschaft Kerzen vergeben. Der Gütezeichenstandard ist in der Branche allgemein anerkannt und wurde teilweise in die Europäische Norm 15426 übernommen. Hersteller dürfen ein Produkt nur dann mit dem RAL-Gütezeichen auszeichnen, wenn es die strengen Anforderungen der Gütegemeinschaft Kerzen in Bezug auf Rohstoffe, Brenndauer und Leistung erfüllt. Die Einhaltung dieser Normen wird durch unabhängige Prüfungen von DEKRA Sachverständigen überwacht.

Das Gütezeichen für Kerzen wurde 1997 vom RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. anerkannt. Der RAL sorgt für die Akzeptanz des Gütezeichens in allen Wirtschaftsbereichen und seine regelkonforme Verwendung.

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Zum Burgstall 13
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