Trauer, Trennung und Trauma: Wie wir uns heilen können

Entwicklungstrauma verbirgt immer Trennung, Trauer und mehrfache Traumatisierung

TRAUMA ERKENNEN
Nicht selten geschieht, dass eine tiefe Traurigkeit in uns durch eine Trennung von Partner, Freunden oder Arbeitsplatz ausgelöst wird.
Einige Zeit später erfahren wir, dass wir unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leiden, einer psychischen Erkrankung, die durch ein traumatisches Ereignis verursacht wird. Durch die Trennung erlebten wir ein Trauma. Genauer gesagt: ein erneutes Trauma.
Die Trennung war nur der Auslöser für die PTBS oder komplexe PTBS (ICD-11 kPTBS). Die eigentliche Ursache lag in den vielen anderen Trennungen und Verlusten, die wir in unserem Leben erlitten hatten.
Jede Trennung, jeder Verlust, hat uns ein Stück unserer selbst gekostet, bis wir irgendwann nicht mehr wissen, wer wir sind.

WIE KÖNNEN WIR TRAUER TRENNEUNG UND TRAUMA HEILEN?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen, die ein Trauma erlebt haben, auch mit anderen emotionalen Herausforderungen zu kämpfen haben. Viele Menschen, die zum Beispiel eine Trennung erleben, berichten auch von Trauer und Verlustgefühlen. Auch wenn Trauer und Trennung unterschiedliche Erfahrungen sind, können sie sich gegenseitig beeinflussen und verstärken.
Ein Trauma kann auch zu einer erhöhten Sensibilität führen, die es dem Betroffenen erschwert, mit alltäglichen Herausforderungen umzugehen. Diese erhöhte Sensibilität kann zu einer Vielzahl von Reaktionen führen, zum Beispiel zu Ängsten, Depressionen, Schlafstörungen, Schmerzen und einem allgemein gestörten Wohlbefinden.
Menschen, die unter einer erhöhten Sensibilität leiden, sind oft auch hochsensibel. Hochsensibilität ist eine Eigenschaft, die bei etwa 15-20% der Bevölkerung vorkommt und sich durch eine erhöhte Empfindsamkeit gegenüber Reizen auszeichnet. Hochsensibilität kann sowohl positiv als auch negativ empfunden werden. Menschen mit dieser Eigenschaft nehmen oft mehr wahr als andere und sind dadurch oft sehr kreativ und intuitiv. Allerdings kann die erhöhte Sensibilität auch zu einem allgemein gestörten Wohlbefinden führen, da sie oft mit einer erhöhten Anfälligkeit für Stress und Angst verbunden ist.

ZUR TRAUMAVERARBEITUNG BENÖTIGEN WIR VIEL TRAUER
Trauer ist ein wichtiges Gefühl, das uns hilft, mit dem Verlust eines geliebten Menschen oder einer geliebten Sache umzugehen. Trauer kann eine unglaublich schmerzhafte Erfahrung sein, aber sie ist auch ein wesentlicher Bestandteil des Heilungsprozesses.
Leider können viele Menschen, die unter einem Trauma leiden, keine ausreichende Trauer zulassen. Stattdessen versuchen sie, ihre Gefühle zu verdrängen oder zu unterdrücken. Dies kann jedoch zu weiteren Problemen führen, da das Trauma so nicht richtig verarbeitet werden kann.
Wenn Sie unter einem Trauma leiden, ist es sehr wichtig, sich Zeit für die Trauer zu nehmen. Es ist in Ordnung, traurig zu sein und Ihre Gefühle zu zeigen. In der Tat ist es sogar wichtig, dass Sie Ihre Gefühle ausdrücken, damit Sie sie richtig verarbeiten können. Suchen Sie sich jemanden, dem Sie vertrauen, mit dem Sie über Ihre Gefühle sprechen können, und erlauben Sie sich, Ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen.

WAS KÖNNEN WIR BEI ENTWICKLUNGSTRAUMA TUN, DAS WEIT ZURÜCK LIEGT?
Das Trauma in der Kindheit kann durch verschiedene Ereignisse entstehen, zum Beispiel durch sexuelle, emotionale oder körperliche Gewalt, durch Vernachlässigung oder Trennung von den Eltern.
Es ist nie zu spät, Kindheitstrauma zu heilen. Viele Menschen leben mit den Folgen von Trauma, ohne es zu wissen. Trauma ist ein Ereignis oder eine Erfahrung, die so schrecklich ist, dass sie unser Denken, Fühlen und Handeln beeinträchtigt. Die Folgen von Trauma können seelische und körperliche Gesundheitsschäden bis zu 20 Jahren früherer Mortalität verursachen.
Die Folgen von Trauma können sich sofort nach dem Ereignis oder erst später im Erwachsenenalter zeigen. Wenn kPTBS diagnostiziert wird, heißt es bereits, dass wir an den Folgen von Entwicklungstrauma chronisch leiden. Selbstheilungsprozesse benötigen Zeit, Geduld, Vertrauen und den Mut, sich selbst zu lieben. Professionelle, traumasensitive Begleitung ist hier unerlässlich.

UNSERE GEFÜHLE REGULIEREN UND UNS SELBST AKZEPTIEREN LERNEN
Diese sind die ersten Schritte bei der Traumaverarbeitung. Viele von uns haben jedoch das Gefühl, dass unsere Gefühle uns kontrollieren und uns nicht erlauben, unser wahres Selbst zu leben. Wir fühlen uns oft alleingelassen mit unseren Schmerzen und wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen.Heilung benötigt einen sicheren Raum, in dem wir uns mit unseren Traumata auseinandersetzen können. Wir lernen, unsere Gefühle zu regulieren und uns selbst zu akzeptieren.
Dies hilft uns, unsere Traumata zu verarbeiten und unser wahres Selbst zu leben.

Die heute 50 jährige Gabriella Rist ist Psychologische Beraterin und Experte für Entwicklungtrauma und emotionalen Missbrauch. Sie führt ein Leben mit komplexer PTBS als Folge von Kindesmisshandlung.

Sie beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Bewältigung von Traumafolgen seit ihrem Jugend. Sie verbrachte über 25 Jahren im Business mit dieser Krankheit. Sie hat an eigener Haut erfahren, wie schwer es ist, Erfolg zu haben und welche heimtückischen Fallen für Menschen mit Trauma im Berufsleben gibt. Dass das Thema bis heute ein Tabu ist, macht alles nicht leichter.
So erschaffte sie den Ersten Online Trauma Kongress für die DACH-Region und die Trauma Akademie mit einem Online Forum.
Sie ist Bestsellautorin, Verlegerin, Gründerin und Trauma-Experte für Entwicklungstrauma und kPTBS.

Sie möchte ihre Erkenntnisse und Wissen teilen.
Für ein besseres Leben.

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