Worauf sollten Menschen mit Blutgerinnungsstörung bei Reisen achten? Antworten vom SOGZ München
MÜNCHEN. Einfach den Koffer packen und rein in den Flieger – für Menschen mit Blutgerinnungsstörungen ist das nicht ohne weiteres möglich. „Vielmehr braucht es eine intensive Vorbereitung und eine gute Vorsorge, wenn Patienten mit hämostaseologischen Erkrankungen auf Reisen gehen möchten. Liegt zum Beispiel eine Hämophilie oder eine von Willebrand-Erkrankung vor, gehören nicht nur die üblichen Reiseutensilien in den Koffer, sondern die notwendigen Medikamente und je nach Diagnose die passenden Faktorenkonzentrate“, schildert Dr. med. Harald Krebs, der am Sonnen Gesundheitszentrum München (SOGZ) als Facharzt für Hämostaseologie tätig ist. Er weist seine Patienten auf eine Broschüre der Deutschen Hämophiliegesellschaft hin, die sich umfangreich dem Thema Reisen und Reisevorbereitungen für Menschen mit Blutgerinnungsstörungen befasst.
Wichtig bei Blutgerinnungsstörung: Vor Reiseantritt ein ausführliches Gespräch mit Facharzt führen
Worauf sollten Patienten mit Blutgerinnungsstörungen bei Auslandsreisen besonders achten? An erster Stelle steht zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Hämostaseologen. Arzt und Patient sollten in diesem Gespräch die mitzunehmende Menge an Faktorenkonzentraten festlegen, die aus einem durchschnittlichen Verbrauch und ausreichenden Reserven bestehen sollte. Wichtig sind zudem ein internationaler Arztbrief mit Hinweisen zur Notfallbehandlung sowie eine Zollbescheinigung, um die Faktorenkonzentrate unproblematisch einführen zu können. „Ratsam ist es außerdem, sich im Vorfeld über Adressen von Hämophiliezentren im Urlaubsland zu informieren. Vorab sollten Adressen und Telefonnummern auf Aktualität hin überprüft werden“, empfiehlt Dr. med. Krebs. Da bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen eine Behandlung im Urlaubsland nicht auszuschließen ist, gilt es im Vorfeld der Reise bei der Krankenkasse zu erfragen, welche Leistungen sie im Zielland übernimmt oder ob ein Abschluss einer zusätzlichen privaten Auslandskrankenversicherung empfehlenswert ist. Faktorenpräparate gehören grundsätzlich ins Handgepäck, um sicherzustellen, dass durch Verzögerungen in der Gepäckabwicklung kein Versorgungsengpass entsteht.
Facharzt am SOGZ München: Reisen bei Blutgerinnungsstörung braucht sorgsame Vorbereitung
Bei einer Reise in tropische oder subtropische Länder muss darüber hinaus die Kühlung der Faktorenpräparate gewährleistet sein. „Wir Fachärzte raten davon ab, in Ländern mit geringem medizinischen Versorgungsstandard eine Therapie mit Faktorenkonzentraten aus landeseigener Produktion durchführen zu lassen, weil eine Virusinaktivierung der Präparate nicht verlässlich gewährleistet werden kann“, schildert Dr. med. Harald Krebs. Weiterführende Informationen zum Thema „Reisen mit Blutungskrankheiten“ gibt es auf der Internetseite der „Deutschen Hämophiliegesellschaft zur Bekämpfung von Blutungskrankheiten e. V.“. Dort finden sich auch Zollbescheinigungen zum Download und ein Link auf ein weltweites Verzeichnis von Hämophiliezentren und Hämophiliegesellschaften der World Federation of Hemophilia (WFH).
Im Sonnengesundheits-Zentrum München befinden sich Ärzte aus verschiedenen fachärztlichen Bereichen. So umfasst das SOGZ in München eine Praxis für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie, eine privatärztliche Gemeinschaftspraxis für Transfusionsmedizin, eine privatärztliche Praxis für Kinder- und Jugendmedizin sowie ein Institut für pädiatrische Forschung und Weiterbildung. Die begleitenden Ärzte sind DR. MED. HARALD KREBS, M.SC., DR. MED. MICHAEL SIGL-KRAETZIG und DR. MED. GERD BECKER.
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