Entwicklung reicht von mehr Praxisnähe bis hin zu besseren KI-Modellen
Berlin – 20. Januar 2023 – Scott Zoldi, KI-Experte und Chief Analytics Officer für den Analytics-Softwareanbieter FICO wagt auch dieses Jahr wieder einen Ausblick auf die Trends der KI-Welt 2023. Mit welchen Themen sollten sich Entscheider und Anwender in den Bereichen „Funktionalität von KI“, „KI-Governance“ und „KI-Software“ also besonders auseinandersetzen?
Praxisnah statt zwanghaft neuartig
Generative KI – also Künstliche Intelligenz, die aus vorhanden Inhalten neuen Content generiert – macht aktuell immer öfter Schlagzeilen. Dabei ist generative KI nichts Neues – bei FICO wird sie beispielsweise schon lange genutzt, um synthetische Daten zu erstellen, die dann für verschiedene Testszenarien genutzt werden. Und genau diese Fokussierung auf Praxisnähe wird dieses Jahr ein wichtiges Thema sein. Ein Beispiel dafür ist Open Banking (die Möglichkeit für Drittanbieter, Bankkunden über offene APIs Anwendungen und Dienste direkt anzubieten und zur Verfügung zu stellen), dass die Bonitätsprüfung revolutioniert. Allerdings fehlt es in der Anfangsphase dieses neuen Konzepts den Unternehmen an Kundendaten, die auf dieses Konzept abgestimmt sind. „Generative KI kann hier ganz praktisch eingesetzt werden, um realistische Transaktionsdaten zur Modellentwicklung zu erzeugen, bis man genug echte Daten gesammelt hat. Das hilft auch Kreditanbietern bei der Implementierung der Buy Now Pay Later (BNPL) Methode, die immer beliebter wird“, erklärt Scott Zoldi. Denn unzureichende Analysen münden in hohe Ausfallquoten, die das Potenzial von Open Banking und die Reputation der Anbieter gefährden. Weitere Details zum Thema Kundenanalyse bzw. Practical KI finden Sie hier.
KI-Governance
Im Bereich der KI-Governance werden 2023 KI-Plattformen und Tools standardmäßig die Entwicklung und Anwendung verantwortungsvoller KI erleichtern. Diese Entwicklung wird auch den Kaggle-Ansatz – mit dem es gilt, um jeden Preis die höchste Vorhersagekraft aus einem Modell herauszuholen – verdrängen. Dafür rücken die Praktikabilität sowie eine höhere Sensibilität für praktische KI und den geschäftlichen Fokus in den Vordergrund. Modelle mit 95 % Vorhersagekraft sind in den meisten Fällen ausreichend – vor allem, wenn die Modellleistung in einen größeren Zusammenhang mit beispielsweise ethischen Gesichtspunkten gestellt wird. Mehr zum Thema KI-Governance von Scott Zoldi lesen Sie hier.
Mehr Planung für bessere Modellanwendung
Noch bevor neue Modelle entwickelt werden, sollte festgelegt werden, was in einem Modell auf welche Art und Weise überwacht werden soll. Somit lassen sich Grenzen und Ziele eines Modells besser nachvollziehen. Dies verbessert den operativen Nutzen und ist deshalb ein wichtiges Thema für 2023. Aus der Annahme, dass ein Modell erst dann angemessen erstellt werden kann, wenn das gesamte Monitoring spezifiziert ist, ergeben sich viele zusätzliche Vorteile. So lassen sich in Echtzeit Verzerrungen erkennen, Ergebnisse interpretieren oder Modellprobleme melden. Zusätzlich werden die Modelle auch transparenter und besser erklärbar. Weitere Trends aus diesem Bereich finden Sie hier.
KI-Cloud-Services auf höchstem Niveau
Schon jetzt sind die Probleme bei der Einführung von KI-Software oder KI-Tools für manche Unternehmen zu komplex oder zu kostspielig. So ist nur ungefähr ein Viertel der Unternehmen mit KI-Systemen breit aufgestellt. „Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass 2023 einige wenige Anbieter von KI-Cloud-Services entstehen werden, die diese auch für große Unternehmen als Paket anbieten werden – ähnlich zu den „Big Three“ der Cloud-Computing-Services“, meint Scott Zoldi. Diese professionellen KI-Softwareangebote, die per API-leicht zugänglich sind, werden eine flächendeckende KI-Anwendung erleichtern, während gleichzeitig eine angemessene KI-Governance sichergestellt ist.
Das Jahr 2023 hält also viele spannende Entwicklungen für die Welt der künstlichen Intelligenz bereit. Wer ein Auge auf die von Scott Zoldi genannten Trends hat, wird wichtige Schritte zu mehr praxisnaher KI gehen können. Diese bringt einen echten Vorteil für das eigene Unternehmen und setzt gleichzeitig höchste Maßstäbe, wenn es um Verantwortung und Compliance im Bereich künstlicher Intelligenz geht.
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