Agenda 2023: Positive Psychologie darf nicht fehlen

Ulla Schnee zeigt auf, welchen Mehrwert Unternehmen durch den Einsatz von positiver Psychologie erzielen könnten.

Alle Jahre wieder kommen die guten Vorsätze zu Silvester so sicher wie das Amen in der Kirche. Ulla Schnee hingegen fasste ihre beruflichen Vorsätze zu Ostern – ein Datum, welches man getrost ebenfalls wählen könne, wie sie schmunzelnd bestätigt. Ihr Ziel war schnell gesetzt: die Teilnahme an grundlegenden Fortbildungen; die Wahl der Themen fast ebenso zügig: Positive Psychologie und Scrum.

Das Thema der positiven Psychologie habe sie während eines Vortrags im Rahmen der VTT der ManagerSeminare sofort gepackt. Er handelte von Führung, Mitarbeiterpflege, Motivation, Vertrauen und Leistung. Die meisten Beispiele dazu seien aus den nordeuropäischen Ländern gewesen, die uns bereits in Vielem voraus sind. Begeistert berichtet Konfliktexpertin Ulla Schnee: „Die Themenkombination aus Führung und Vertrauen triggerte mich sofort, habe ich als Coach doch immer wieder damit zu tun. Im September nahm mein Vorsatz konkrete Formen an und ich begann das erste Semester Positive Psychologie an der DHGS Berlin. In meinen Kopf spukten natürlich die typischen Vorteile herum: von Stuhlkreis bis hin zu einer Wir-haben-uns-alle-lieb-Einstellung. Doch es wurde von Beginn an klargestellt, dass es sich bei der positiven Psychologie um eine noch recht junge Wissenschaft handelt, die zum Ziel hat, zu erforschen, was das Leben lebenswert macht. Das gilt nicht nur für Menschen, die wir im Allgemeinen als gesund betrachten, sondern auch für solche, die von Leid betroffen sind.“

Dies lasse sich auf den beruflichen Bereich übertragen. Als Coach gehe es für Ulla Schnee mitunter auch darum, Führungskräfte bzw. Unternehmen bei der Frage „Was können wir dazu beitragen, dass unsere Mitarbeiter motiviert sind, einen guten Job machen und über den Tellerrand hinausschauen“ zu unterstützen. Zwischen den Zeilen stehe in diesem Kontext, wie sich der Teamgedanke so festigen lasse, dass die Menschen ohne Konkurrenzdenken bzw. mit ausgefahrenen Ellbogen im Unternehmen agieren. „Eine spannende Frage, die sich nicht in einem Satz beantworten lässt. Mitunter braucht es dafür eine komplette Veränderung des Führungsverhaltens und einen Kulturwandel. Schon lange vor 2022 waren diese Aspekte Gegenstand vieler Diskussionen – und eines ist sicher: Unternehmen haben dahingehend noch viel Arbeit vor sich.“, bekräftigt Ulla Schnee.

Manager, die nicht offen für neue Weg sind, seien oftmals der Auffassung, dass man den Mitarbeitern nicht alles durchgehen lassen oder nachtragen könne. Manchmal hätten diese auch den Eindruck, sie müssten dankbar sein, dass die Mitarbeiter zur Arbeit kommen. Auch sehr beliebt seien generationsbezogene Themen: Immer sind es die Jungen, die einfach nicht so arbeiten wollen, wie die „alten Hasen“. So käme man im Unternehmen einfach nicht voran. Ulla Schnee schüttelt den Kopf: „Wenn ich es leid bin, darauf zu antworten, dann kontere ich gerne, dass die, die sich ach so gerne beklagen, doch diejenigen sind, die diese Generation erzogen haben. Meine feste Überzeugung ist, dass unterschiedliche Lebens- und Berufswünsche in einem gut organisierten Unternehmen zu händeln sind.“ Der Weg führe in Zukunft hin zu mehr Individualität. So werde beispielsweise der frühere Grundsatz, dass viel Arbeit auch mehr oder bessere Ergebnisse bringe, über den Haufen geworfen. Nur weil jemand 8 oder gar 10 Stunden am Arbeitsplatz verbringt, sorge das nicht automatisch für bessere Resultate, als wenn derjenige „nur“ 6 Stunden arbeite. „Auch werden Führungskräfte eine neue Rolle übernehmen müssen, denn ich bin davon überzeugt, dass durch das Stärken und Fördern von dem, was Mitarbeiter gut und gerne tun, viel mehr erreicht wird, als durch permanente Kontrolle.“, verdeutlicht Ulla Schnee ihren Standpunkt.

Und ein weiterer Punkt läge ihr sehr am Herzen: „Inzwischen kann jeder nachlesen – und mit Sicherheit wissen auch Sie – dass positive Rückmeldungen, die sich konkret auf ein Verhalten, eine Situation oder ein Ergebnis bezieht, das am meisten vernachlässigte Führungsinstrument sind.“ Das allgemeine Feedback „Du machst deinen Job gut“ sei zwar nett, aber mehr auch nicht. Ebenfalls sei klar, dass das Einhalten klassischer Linien bei gleichzeitigem Mikromanagement und der Vermeidung von Konflikten weder die Führungskraft noch das Team und dadurch auch das Unternehmen nicht so nach vorne bringt, wie es sein könnte. Aber Ulla Schnee kenne eine mögliche Lösung: „Ein Ziel kann sein, dass Sie sich zum Beispiel für dieses Jahr vornehmen, dass die Belegschaft morgens lächelnd den PC einschaltet oder ins Büro, die Werkstatt oder Lagerhalle kommt – ein Schritt dahin ist die Wissenschaft der positiven Psychologie. Deshalb empfehle ich jeder Führungskraft, sich näher damit auseinanderzusetzen.“

Haben Sie bereits Erfahrungen mit positiver Psychologie gemacht und nutzen Sie sie? Lassen Sie mich gerne an Ihren Erkenntnissen teilhaben – entweder in einem persönlichen Termin oder via LinkedIn.

Mehr Informationen und Kontakt zu Ulla Schnee finden Sie unter: https://www.ulla-schnee.de/

Ulla Schnee ist Sparringspartnerin, Ratgeberin und Entwicklerin für Konfliktmanagement und Coaching. Sie unterstützt Menschen dabei, ihre Einstellung zu Konflikten und den Umgang damit zu verändern sowie eine neue Perspektive auf die aktuelle Situation zu erlangen. Mit ConflictArt und CoachingArt unterstützt sie Unternehmer, Führungskräfte und Teams sowohl im konstruktiven Umgang mit Konflikten als auch bei einem zielführenden Auseinandersetzen mit der aktuellen Situation. Hierbei greift sie auf ihre Kommunikations-, Verhaltens- und Kooperationsexpertise zurück.

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