Zielkonflikte erkennen und sich dem Realitätscheck stellen. Die Natur erhalten und möglichst viele gesunde Lebensmittel produzieren. Die Landwirtschaftsbetriebe müssen sich zukunftsfähig und nachhaltig transformieren, um den Anforderungen an eine gesunde Ernährung und den Umweltschutz zu entsprechen. Dabei spielt die Biodiversität eine entscheidende Rolle. Jörg Trübl hierzu: „Politisch ist Europa geeint. Im Rahmen der gemeinsamen EU-Agrarpolitik arbeiten die Staaten zusammen.“
Die Biodiversität, auch biologische Vielfalt genannt, bezieht sich auf die Vielfalt des Lebens auf der Erde. Diese umfasst die Vielfalt der Arten, die genetische Variation innerhalb der Arten und die Vielfalt der Ökosysteme. Biodiversität ist von entscheidender Bedeutung für das Funktionieren der Ökosysteme und hat einen direkten Einfluss auf das Wohlergehen der Menschheit. Laut der Bevölkerungsprojektionen der Vereinten Nationen wird die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,7 Milliarden anwachsen und sich ab 2100 bei etwa elf Milliarden Menschen einpendeln. Ohne Eingriffe von Menschen reguliert sich das System von selbst. Demgegenüber steht die weltweite Nahrungsmittelversorgung. Die Auswirkungen des Klimawandels, wie extreme Wetterbedingungen, Hitzewellen, Trockenheit und die Versalzung von Böden, erschweren die landwirtschaftliche Produktion erheblich. Gleichzeitig besteht die Notwendigkeit, den Einsatz von Betriebsmitteln wie Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren sowie den Verlust der Artenvielfalt und der Vielfalt von Nutzpflanzen zu stoppen. Trotz dieser Herausforderungen ist es unerlässlich, eine Verringerung der Erträge pro Flächeneinheit zu vermeiden und die Erträge dort zu steigern, wo dies weiterhin möglich ist. Dies erfordert eine umfassende Innovationsstrategie. Hier kommen Unternehmen wie die MABEWO AG aus der Schweiz ins Spiel. MABEWO CEO Jörg Trübl hierzu: „Technik ist die Lösung – in den letzten Jahrzehnten führten technische Innovationen (Dünger, Saatgut, Bewässerungen, Traktoren) zu einer jährlichen Steigerung der Produktion von ungefähr 2.5 Prozent auf gleicher Fläche.“
MABEWO Konzepte: Agri-Solar und Indoor-Farming
Ein zentraler Schwerpunkt der MABEWO AG liegt auf dem Konzept des Agri-Solars, welches einen geschützten Freilandanbau ermöglicht. Hierbei werden Solarmodule sowohl zur Stromerzeugung als auch zur Unterstützung des Pflanzenbaus eingesetzt. Diese Technologie ermöglicht eine effiziente Flächennutzung, da die Solarmodule den vorhandenen Raum optimal ausnutzen. Die Anordnung der Module über den Pflanzen schützt diese vor übermäßiger Sonneneinstrahlung und reduziert die Verdunstung, was zu einer Wassereinsparung von bis zu 50 Prozent führen kann. Gleichzeitig wird sauberer Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, wodurch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert und der CO-Fußabdruck reduziert wird.
Die MABEWO AG verfolgt auch das Konzept des Indoor-Farmings, bei dem landwirtschaftliche Produktion und erneuerbare Energien langfristig kombiniert werden. Hierbei werden moderne Anbaumethoden in geschlossenen Räumen unter kontrollierten Bedingungen eingesetzt, um die Produktion unabhängig von äußeren Witterungsbedingungen zu machen und den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln zu reduzieren.
Die Transformation der Landwirtschaftsbetriebe
Die notwendige Transformation der Landwirtschaftsbetriebe ist ein komplexer Prozess, der Aktivitäten wie die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft, die Einführung von nachhaltigen Anbaumethoden und die Förderung eines umweltbewussten Verhaltens umfasst, sagt Jörg Trübl. Dieser Wandel ist jedoch notwendig, um die Biodiversität und die Gesundheit der Menschen zu erhalten. Eine nachhaltige Landwirtschaft bedeutet die Verwendung von natürlichen Ressourcen wie Fruchtwechsel, Kompost und Düngemitteln auf organischer Basis. Auch das Bewässern mit Regenwasser und eine konservative Bodenbearbeitung tragen zur Artenvielfalt bei und fördern eine gesunde Bodenstruktur. In Anlehnung an die Agenda 2030 der Vereinten Nationen sollten daher Maßnahmen beschlossen und verstärkt werden, um der derzeitigen Entwicklung entgegenzusteuern. In Europa geht die landwirtschaftliche Flächennutzung leicht zurück, während zwar in den Entwicklungs- und Schwellenländern mehr Ackerfläche zur Verfügung stehen; dieses Wachstum erfolgt jedoch meistens durch Waldrodungen, die die negativen Folgen für die Entwicklung des Weltklimas weiter verstärken. Das kann so nicht weitergehen.
Förderung der Biodiversität
Gerade durch Indoor-Farming-Konzepte wird der Nutzungskonflikt zwischen unbewirtschafteten Flächen und Agrarflächen entschärft. Ein weiterer wichtiger Aspekt einer nachhaltigen Landwirtschaft ist die Förderung der Biodiversität. Eine vielfältige Landwirtschaft trägt dazu bei, den Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu erhalten und zu verbessern. Das Anpflanzen von Wildkräutern, das Schaffen von Blühstreifen und naturnahe Gewässer sind Maßnahmen, die dazu beitragen, die Artenvielfalt in der Landwirtschaft zu fördern. Auch die Integration von Hecken und Streuobstwiesen kann dazu beitragen, Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen.
Gesunde Ernährung
Neben dem Umweltaspekt spielt auch die gesunde Ernährung in einer nachhaltigen Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Eine gesunde Ernährung besteht aus einer Vielzahl von Nahrungsmitteln, insbesondere Obst und Gemüse, die idealerweise lokal und saisonal angebaut werden sollten. Indoor-Farming spart nicht nur Boden, Wasser und Düngemittel, sondern verkleinert durch Anbau vor Ort die Transportaufwendungen und Auswirkungen. Außerdem können wir eine hohe Nährstoffdichte und eine große Vielfalt an Nährstoffen erreichen, sagt Jörg Trübl von der MABEWO AG. Eine nachhaltige Landwirtschaft kann dazu beitragen, eine vielfältige Ernährung mit hervorragender Qualität zu ermöglichen und so eine gesündere Bevölkerung zu fördern.
Zusammenarbeit
Neben der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft sind auch andere Faktoren von Bedeutung. So müssen alle Entscheidungsträger – von den Landwirten bis hin zur Politik und den Verbrauchern – zusammenarbeiten, um die Biodiversität und die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern. Die Landwirte müssen ihre Methoden anpassen und Technologien einsetzen, um die Umwelt zu schützen. Die Politik kann dabei helfen, Standards und Regulierungen für den Umweltschutz, die Produktsicherheit und den Tierschutz festzulegen. Verbraucher können einerseits durch ihre Kaufentscheidungen die Nachfrage nach ökologisch angebauten Lebensmitteln steigern. Es ist aber auch wichtig, dass sie sich bewusst machen, wie ihre Ernährungsgewohnheiten die Umwelt und die Biodiversität beeinflussen. So braucht der Anbau von 100 Gramm pflanzlichen Lebensmitteln (bei gleicher Energiedichte und Eiweißgehalt) die gleiche Fläche wie 4 Gramm Rindfleisch.
Fazit
Schlussendlich können wir alle dazu beitragen, die Biodiversität und somit auch unsere eigene Gesundheit zu erhalten. Die Umstellung auf nachhaltige Methoden in der Landwirtschaft ist unerlässlich, um die Zukunft Europas zu sichern. Nur so können hohe Standards in der Ernährung und im Umweltschutz vereinbart und umgesetzt werden. Es ist unsere Entscheidung, ob wir uns für eine nachhaltige Zukunft in Europa einsetzen möchten oder nicht. Eine nachhaltige Landwirtschaft bietet die Chance, nicht nur die Biodiversität und die Gesundheit der Menschen zu fördern, sondern auch eine klimafreundliche Zukunft zu gestalten.
FAQs:
1. Was ist nachhaltige Landwirtschaft?
Nachhaltige Landwirtschaft bedeutet, die Produktion von landwirtschaftlichen Gütern unter Berücksichtigung von Umwelt und menschlicher Gesundheit zu betreiben. Um eine nachhaltige Landwirtschaft sicherzustellen, werden natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und Luft geschützt und wiederverwendet. Es beinhaltet auch die Förderung der Biodiversität durch die Schaffung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen, die Verwendung von organischen Düngemitteln, den Anbau von Fruchtwechsel und die Verwendung von natürlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln.
2. Warum ist Biodiversität wichtig für die Landwirtschaft?
Biodiversität trägt dazu bei, das Ökosystem der Landwirtschaft zu erhalten. Die Artenvielfalt unterstützt das Bestäuben von Pflanzen und verbessert die Bodenqualität durch den Beitrag von organischen Materialien. Eine vielfältige Landwirtschaft fördert auch die natürliche Schädlingsbekämpfung, wodurch der Einsatz von schädlichen Pestiziden reduziert werden kann. Der Erhalt der Biodiversität trägt somit auch zur Gesundheit der landwirtschaftlichen Güter und zur Gesundheit der Menschen bei.
3. Wie kann ich als Verbraucher dazu beitragen, eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen?
Als Verbraucher können Sie sich für den Einkauf von lokalen und saisonalen Produkten entscheiden. Durch den Verzehr von saisonalem Obst und Gemüse können Sie dazu beitragen, die Umweltauswirkungen der landwirtschaftlichen Produktion zu reduzieren. Sie können auch zu einer vielfältigen Landwirtschaft beitragen, indem Sie Produkte kaufen, die nicht nur aus Monokulturen stammen, sondern auch von kleineren, lokalen Betrieben stammen. Letztendlich hilft jeder individuelle Beitrag dazu, den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu beschleunigen.
V.i.S.d.P.:
Dr. Rainer Schreiber
Dozent, Erwachsenenbildung und Personalberater
Über den Autor:
Personalberater und Honorardozent Dr. Rainer Schreiber, mit Studium der Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Finanzierung, Controlling, Personal- und Ausbildungswesen. Der Blog schreiber-bildung.de bietet die Themen rund um Bildung, Weiterbildung und Karrierechancen. Sein Interesse liegt in der beruflichen Erwachsenenbildung und er publiziert zum Thema Personalberatung, demografischer Wandel und Wirtschaftspolitik. Du erreichst uns unter abowi.com.
Die MABEWO AG steht für Nachhaltigkeit. „Make a better world“ investiert in die Zukunft und entwickelt innovative Technologien, um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu lösen: Klimaschutz, Energiewende, Ressourcenschonung und Lebensmittelversorgung. Herr Jörg Trübl ist ausgebildeter Umweltingenieur und verfügt über 20 Jahre praktische wirtschaftliche Erfahrung in der Unternehmensführung als Berater, Coach und CEO von KMUs in Europa.
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