Am 10. November 2019 erhielten der Chemiker Dr. Ching W. Tang, der Astrophysiker Dr. James Gunn und die Gründerin des Thetre du Soleil Ariane Mnouchkine in der alten japanischen Kaiserstadt den Kyoto-Preis. Dieser gilt neben dem Nobelpreis als eine der weltweit wichtigsten Ehrungen für das Lebenswerk herausragender Persönlichkeiten in Kultur und Wissenschaft.
Kyoto/Neuss, 14.11.2019. Bereits zum 35. Mal wurde gestern der Kyoto-Preis an die diesjährigen Laureaten aus den Kategorien „Advanced Technology“, „Basic Sciences“ und „Arts and Philosophy“ vergeben. Die hochdotierte Ehrung wird stets am 10. November bei einer feierlichen Zeremonie im Kyoto International Conference Center durch die Inamori-Stiftung verliehen. Die drei Preisträger nahmen die Auszeichnung in der alten japanischen Kaiserstadt im Beisein von Prinzessin Takamado, einem Mitglied der Kaiserfamilie, und mehr als tausend Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kultur weltweit entgegen. Der Kyoto-Preis umfasst eine Urkunde, die Kyoto-Preis Medaille aus 20-karätigem Gold und das Preisgeld in Höhe von jeweils 100 Millionen Yen (derzeit rund 828.000 Euro).
Kyoto-Preis: Auszeichnung mit Tradition
Der Kyoto-Preis wurde 1984 von Kazuo Inamori, dem Gründer des japanischen Technologie-Konzerns Kyocera mit Hauptsitz in Kyoto, ins Leben gerufen. Zu den Preisträgern der letzten 34 Jahre zählen bedeutende Persönlichkeiten wie der Philosoph Jürgen Habermas, die Choreographin Pina Bausch sowie der japanische Modeschöpfer Issey Miyake. Der Physiker Dr. Michel Mayor, Kyoto-Preisträger in der Kategorie „Basic Sciences“ im Jahr 2015, nahm zudem erst kürzlich den Nobelpreis in Physics entgegen. Neben Mediziner Dr. Tasuku Honjo und Molekularbiologe Yoshinori Ohsumi ist Dr. Mayor bereits der elfte Laureat des Kyoto-Preises, dem auch der Nobelpreis verliehen wurde.
Die Kyoto-Preisträger 2019
Dr. Ching W. Tang, China – IAS Bank of East Asia Professor an der Hong Kong University of Science and Technology sowie Professor Emeritus an der University of Rochester
Dr. Tang hat Lichtemissionsprozesse in elektrisch gesteuerten, organischen Materialien untersucht und eine neue Bauelementstruktur erfunden, in der zwei speziell ausgewählte Materialien übereinander angeordnet wurden, die eine hocheffiziente Lichtemission bei niedrigen Betriebsspannungen ermöglichen. Diese bahnbrechende Arbeit hat zur praktischen Anwendung von organischen Leuchtdioden (OLEDs) und deren weitreichender Applikation in Displays und Beleuchtungen geführt.
Dr. James E. Gunn, USA – Emeritus Eugene Higgins Professor of Astrophysical Sciences an der Princeton University
Dr. Gunn war Leiter des Sloan Digital Sky Survey, bei der eine dreidimensionale, digitale kosmische Karte einer ausgedehnten Region erstellt wurde. Er spielte eine führende Rolle im Projekt, einschließlich Planung, Instrumentenentwicklung und Datenanalyse, und trug zur Aufklärung der evolutionären Geschichte des Universums bei. Er ist Autor vieler wegweisender astrophysikalischer Theorien und hat so einen signifikanten Beitrag zum Verständnis des Universums geleistet.
Ariane Mnouchkine, Frankreich – Gründerin und Direktorin des Thetre du Soleil
Ariane Mnouchkine produziert kontinuierlich Meisterwerke mit historischen und politischen Themen. Unter Berücksichtigung der traditionellen Aufführungen des Ostens sowie des Westens hat sie durch ihre kollaborativen Schöpfungen die theatralischen Ausdrucksformen weiterentwickelt. Die zusammenführenden Kreationen basieren auf der Methodik ihrer einzigartigen theatralischen Organisation, die hierarchische Ordnungen vermeidet.
Weitere Informationen zum Kyoto-Preis sowie zur Inamori-Stiftung finden Sie unter http://www.kyotoprize.org/en/
Die Kyocera Corporation mit Hauptsitz in Kyoto ist einer der weltweit führenden Anbieter feinkeramischer Komponenten für die Technologieindustrie. Strategisch wichtige Geschäftsfelder der aus 286 Tochtergesellschaften (31. März 2019) bestehenden Kyocera -Gruppe bilden Informations- und Kommunikationstechnologie, Produkte zur Steigerung der Lebensqualität sowie umweltverträgliche Produkte. Der Technologiekonzern ist weltweit einer der erfahrendsten Produzenten von Solarenergie-Systemen, mit mehr als 40 Jahren Branchenfachwissen. 2019 belegte Kyocera Platz 655 in der „Global 2000“-Liste des Forbes Magazins, die die größten börsennotierten Unternehmen weltweit beinhaltet.
Mit etwa 77.000 Mitarbeitern erwirtschaftete Kyocera im Geschäftsjahr 2018/2019 einen Netto-Jahresumsatz von rund 12,99 Milliarden Euro. In Europa vertreibt das Unternehmen u. a. Drucker und digitale Kopiersysteme, Halbleiter-, Feinkeramik-, Automobil- und elektronische Komponenten sowie Druckköpfe und keramische Küchenprodukte. Kyocera ist in Deutschland mit fünf eigenständigen Gesellschaften vertreten: der Kyocera Fineceramics GmbH in Neuss und Esslingen, der Kyocera Fineceramics Precision GmbH in Selb, der Kyocera Document Solutions GmbH in Mannheim, der Kyocera Automotive and Industrial Solutions GmbH in Dietzenbach sowie der Kyocera Document Solutions GmbH in Meerbusch.
Das Unternehmen engagiert sich auch kulturell: Über die vom Firmengründer ins Leben gerufene und nach ihm benannte Inamori-Stiftung wird der imageträchtige Kyoto-Preis als eine der weltweit höchstdotierten Auszeichnungen für das Lebenswerk hochrangiger Wissenschaftler und Künstler verliehen (umgerechnet zurzeit ca. 828.000 Euro*).
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