Erfolge bei der Palmöl-Zertifizierung

Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Standard

sup.- Kaum ein anderer Rohstoff wird weltweit so vielfältig genutzt wie Palmöl. Die perfekte Eignung für Produktionsprozesse z. B. in der Lebensmittel- oder Kosmetikindustrie hat allerdings auch ihre Kehrseite: Weite Teile des Anbaus von Palmöl in Südost-Asien und Afrika waren immer wieder begleitet von problematischen Arbeitsbedingungen, Menschenrechtsverletzungen sowie von erheblichen Umweltschäden durch den Flächenbedarf für Plantagen. Trotzdem ist nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) der Ersatz durch andere pflanzliche Öle oder Fette „keine geeignete Antwort“. Denn alle Alternativen benötigen für den gleichen Ertrag noch wesentlich mehr Anbaufläche. Viel sinnvoller sei es, durch wirksame Zertifizierungssysteme eine möglichst lückenlose Kontrolle von Anbau und Lieferkette zu erreichen und so die legalen und nachhaltig ausgerichteten Plantagen zu stärken.

Angesichts der beträchtlichen Importmengen von Palmöl gewinnen diese Zertifizierungen in den Abnehmerländern zunehmend an Bedeutung. „Unser Bedarf an dem wertvollen Pflanzenöl darf nicht dazu führen, dass kostbare Naturwaldflächen abgeholzt werden, Brandrodungen verheerende Waldbrände auslösen oder Landrechte verletzt werden“, betont das BMEL: „Als Abnehmer tragen Unternehmen, Politik sowie Verbraucherinnen und Verbraucher Verantwortung für die Art der Gewinnung des Rohstoffes!“ Zu dieser Verantwortung bekennen sich in Deutschland immer mehr der angesprochenen Produzenten und Konsumenten. Nach Angaben des Forum Nachhaltiges Palmöl e. V. (FONAP), einem Zusammenschluss zahlreicher Akteure aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft, liegt der Zertifizierungsanteil im Lebensmittelsektor inzwischen bei 85 Prozent. Vor allem die Mitgliedsunternehmen des Forums gehen dabei mit gutem Beispiel voran: Fast alle setzen laut der aktuellen FONAP-Bilanz bereits vollständig auf zertifiziertes, nachhaltig produziertes Palmöl ( www.forumpalmoel.org).

Voraussetzung für die Mitgliedschaft im Forum ist eine konsequente Selbstverpflichtung der Unternehmen. Sie umfasst neben der Umstellung auf zertifiziertes Palmöl weitere Kriterien zu Herkunft und Handelswegen der Importe wie z. B. die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen, den Verzicht auf gefährliche Pestizide oder einen Anbau-Stopp auf wertvollen Torfböden. Außerdem müssen die Mengen des verwendeten zertifizierten Palmöls belegbar sowie rückverfolgbar sein und detailliert dokumentiert werden. Für die Verbraucher entsteht durch diese Zertifizierungen bestmögliche Transparenz, um sich beim Einkauf bewusst für nachhaltige und umweltverträgliche Produkte entscheiden zu können.

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