Top-Stars kommen zur #AlarmstufeRot-Demo

Starkes Signal für Solidarität und Zusammenhalt: Campino, Frontmann der Toten Hosen, Dieter Hallervorden, Roland Kaiser, Arnim Teutoburg-Weiß von den Beatsteaks, Karat, Geraldine Olivier, Bernhard Brink, Rene Kollo und
weitere Künstler kämpfen mit ihrer Präsenz bei der Großdemo der Veranstaltungswirtschaft am 28. Oktober in Berlin für das Überleben der Branche.

Auch Stars und Bühnenkünstler müssen in diesem Jahr auf Livekonzerte verzichten. Deswegen wollen zahlreiche prominente Künstler in Berlin ein Zeichen für ihre Solidarität mit Veranstaltern, den vielen vom Live-Geschäft lebenden Dienstleistern und Zulieferbetrieben zeigen, ohne deren Arbeitsleistung Tourneen und Veranstaltungen nicht möglich wären. Mit ihren Live-Statements auf der Kundgebungsbühne vor dem Brandenburger Tor wollen sie sich sichtbar hinter die Forderungen von #AlarmstufeRot stellen. In diesem Bündnis haben sich Vertreter und Verbände der Veranstaltungsbranche in ihrem wirtschaftlichen Überlebenskampf zusammengeschlossen, vom Einzelunternehmer bis zum Mittelstandsunternehmen mit vielen Beschäftigten. Mit der ersten Hauptstadtdemo der Veranstaltungswirtschaft am 9. September war es den 15.000 Demonstranten gelungen, einen Rettungsdialog mit der Bundesregierung anzustoßen. Ein erster Hoffnungsschimmer scheint in Sicht: „In einigen Hilfsprogrammen
wie den Überbrückungshilfen ist noch Luft, weil sie weniger stark als befürchtet beansprucht wurden. Dies erlaubt
maßgeschneiderte Programme etwa für die Veranstaltungswirtschaft“ stellte Finanzminister Olaf Scholz jüngst in Aussicht. Bisher lassen hinreichende Maßnahmen, um den sechstgrößten Wirtschaftszweig des Landes vor dem unmittelbaren Untergang zu retten, allerdings noch auf sich warten.

Jede Perspektive fehlt
Über einer Million Erwerbstätigen des Wirtschaftsbereichs fehlt derzeit jede Perspektive für die Zukunft. Um die Regierung ein weiteres Mal auf die existenzbedrohende Lage der Branche aufmerksam zu machen, ruft #AlarmstufeRot wieder alle Branchenakteure für den 28. Oktober zur Großkundgebung nach Berlin. Um 10:00 Uhr startet ein LKW-Demonstrationszug am Olympischen Platz, um 12:05 Uhr der Fußmarsch am Alexanderplatz. Am Brandenburger Tor wird ab 14:30 Uhr die Schlusskundgebung stattfinden. Zahlreiche nationale Künstler, Kulturvertreter und Politiker haben ihre Teilnahme zugesagt. So auch Campino, Dieter Hallervorden, Roland Kaiser, Arnim von den Beatsteaks, Karat, Geraldine Olivier, Bernhard Brink und Rene Kollo.

Akute Notsituation, keine Hilfe in Sicht
Über 90 Prozent des Wirtschaftszweigs sind seit mehr als sieben Monaten ohne jegliche Einnahmen. Die Lage verschärft sich zusehends, Insolvenzen wurden angemeldet. Die Wirtschaftshilfen reichen auch im aktuellen Phase-II-Programm nicht zum Überleben. Für die branchenprägenden vielen soloselbstständigen Einzelunternehmer ist die Situation katastrophal. Um die Existenz der Kleinbetriebe sichern, brauchen sie einen pauschalen Betriebskostenzuschuss, der nicht von der Grundsicherung abgezogen wird. Die Situation ist für die größeren Unternehmen der sehr mittelständischen Branche ebenfalls hochkritisch. Dies liegt u.a. an der Deckelung der Hilfsbeträge auf 50.000 Euro und der mangelnden Anerkennung von Kostenarten wie Abschreibungen, Unternehmensmieten und Personalkosten über 20 Prozent. Der Wirtschaftszweig befindet sich seit den jüngsten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen in einer noch dramatischeren Lage. In den letzten Tagen sind die Restumsätze eingebrochen. Der Rückgang liegt nun bei minus 90 bis 100 Prozent.

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