Im Brennpunkt – Thema Brandschutz

Technischer Fortschritt: Brandschutz – vom „Brandwächter Mensch“ zur Fernmeldetechnik im Brandschutz – Immobilien und Brandschutzkonzepte – im Gespräch mit Eric Mozanowski, Autor und Immobilienexperte aus Stuttgart, mit Fach- Einschätzungen von Alexander Bausch

In den 16 Landesbauordnungen (LBO) sind die Grundlagen des Brandschutzes in Deutschland verankert und werden durch mehrere Tausend bauliche, technische, rechtliche und organisatorische Einzelregelungen ergänzt. Kaum ein Gebäude in Deutschland ist ohne Brandschutzanforderungen. Bis in die Antike reichen die Wurzeln der heutigen Bauordnungen zurück. Immobilienexperte und Autor für Themen rund um den Denkmalschutz, Eric Mozanowski, Geschäftsführer der ZuHause Handelsgesellschaft mbH aus Stuttgart hierzu: „Siedlungen wuchsen zu Städten, damit auch die Sicherheitsanforderungen der Bauwerke, im Besonderen wuchs damit die Brandgefahr. Städtische Bauordnungen sollten schon im späten Mittelalter die Gefahren reduzieren. Hinsichtlich des Brandschutzes besteht das Ziel, dass vorbeugende Maßnahmen die Entstehung und Ausbreitung von Bränden verhindern sollen. Wichtiges Ziel ist, dass die Anordnung und Errichtung von baulichen Anlagen mit dem Interesse der Abwendung von Gefahren für Leben und Gesundheit unter Berücksichtigung von wirksamen Löscharbeiten und der Rettung von Menschen und Tieren erfolgt.“

Brandschutz durch Nacht- und Brandwächter – Lernen von europäischen Nachbarn

Vom hohen Mittelalter bis in die Neuzeit gehörten Stadtbrände zur größten Bedrohung des Menschen. Aber erst Ende des 19. Jahrhunderts löste der technische Fortschritt den „Brandwächter Mensch“ ab, auf dem Gebiet der Fernmeldetechnik konnten große Erfolge für Brandschutzkonzepte entwickelt werden. „Vor der technischen Entwicklung erfolgte die Feuermeldung durch Brandwächter oder Nachtwächter mittels Ausrufe, Blasen von Hörnern, Lärmen mit der Ratsche, Trommeln, Schießen, Leuten von Sturmglocken oder das Ausstecken von Fahnen oder Laternen auf Kirchtürmen“, erklärt der Stuttgarter Immobilienexperte Eric Mozanowski. Als ein Schlüsselereignis für die Brandbekämpfung im damaligen Deutschland gilt der große Brand von Hamburg 1842. Trotz der günstigen Lage am Fluss und Hafen, der Unterstützung aller umliegenden Ortschaften brannte ein Drittel der Stadt ab. Aufzeichnungen belegen, dass die Gründe in der Ausstattung, des verspäteten Alarms und nicht gründlichen Ausbildung im Umgang des Löschwesens lagen.

Das Nachbarland Frankreich war unter Napoleon I. einen Schritt im Löschwesen weiter. Auf Befehl Napoleons wurde die Brigade de sapeur-pompiers de Paris (Pariser Feuerwehr) 1821 in die französische Armee eingegliedert und erhielten damit eine militärische Struktur mit Militär methodischer Ausbildung und regelmäßigen exerzieren mit Feuerspritzen. „Berichte von Handwerksgesellen über ihre Beobachtungen in Frankreich beeinflussten das Löschwesen in Deutschland, die Verbreitung erfolgte über den badischen Raum, durch die besondere Nähe zum zweisprachigen Elsass und Lothringen“, erläutert Eric Mozanowski, Autor für Denkmalschutz und Immobilienexperte aus Stuttgart.

„Feuerlandwehr statt Feuersturm“ – Gründung der Feuerwehr

Als Ideengeber der Feuerwehr gilt der Heidelberger Maschinenschlosser Carl Metz, der als Handwerksgeselle während seiner Wanderschaft bis nach Paris kam. 1842 gründete Carl Metz in Heidelberg eine Fabrik für hydraulische Maschinen und eine Eisen- und Messinggießerei. Feuerwehrgeräte waren in Deutschland noch weitgehend unbekannt, aber Carl Metz bezog sich auf die Vorbilder in Frankreich, die er während seiner Wanderschaft kennen lernte. Berühmt wurde seine Pompierspritze, die den Namen Stadtspritze trägt und zur Standardausrüstung der Feuerwehren zählte. Carl Metz lies nicht nur die Geräte mit hohem Qualitätsanspruch fertigen, sondern bot die Einweisung in die Handhabung der Spritzen an und riet 1843 zur Bildung von Vereinen. Der Gründer der ersten Feuerwehr, Stadtbaumeister Christian Wilhelm Hengst, setzte die Idee Metz in die Tat um und schlug 1846 dem Gemeinderat Durlachs die Bildung eine Pompiercorps mit fünfzig jungen Männern vor. Damit war die Feuerwehr geboren, der Begriff entstand im Frühjahr 1847 durch einen Artikel nach dem Karlsruher Hoftheater Brand mit der Überschrift: „Feuerlandwehr statt Feuerlandsturm“.

Gebäudesicherheitstechnik: Brandmeldeanlage (BMA) zur Früherkennung

Der Freistaat Preußen führte erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts die Bezeichnung feuerbeständig und feuerhemmend ein. Die erste automatische elektrische Brandmeldeanlage entstand 1890 und trieb die Entwicklung innovativer Brandschutzanlagen voran. Die Erfolgsgeschichte der heutigen Rauch- und Gasmelder geht auf den Schweizer Physiker Walter Jäger Ende der 1930er Jahre mit dem Fortschritt in den 1960er Jahren der Kernchemie und Halbleiterelektronik für Rauchmelder einher. „Wo Rauch ist, da ist auch Feuer“ diesem Mantra folgen die heutigen Brand- und Rauchmeldeanlagen. Frühzeitige Erkennung durch komplexe Brandmeldeanlagen, schnell ausgelöste Alarme, um Sach- und Personenschäden abzuwenden ist das Ziel der modernen Brandmeldeanlagen. Seit 2020 besteht in allen 16 Bundesländern eine Rauchmelderpflicht auch für den privaten Wohnraum, für den gewerblichen Wohnraum war dieser schon lange vorgeschrieben“, erläutert Immobilienexperte Eric Mozanowski.

Funktion von Brandmeldeanlagen

Alexander Bausch, Elektroniker der Energie- und Gebäudetechnik hierzu: „Brandmeldeanlagen sind zum einen vorrangig für die Identifizierung von Feuer und Rauchentwicklung in einem Gebäude zuständig. Brandmeldeanlagen sind vielseitig einsetzbar und können je nach Größe des Objektes, baulichen Vorschriften und Kundenwunsch individuell angepasst werden. Verschiedene Arten von Brand- und Rauchmelder kommen zum Einsatz: Ionisationsrauchmelder, optische Rauchmelder, Wärmemelder und Flammenmelder. Rauch-, Wärme- und Linearmelder werden automatisch ausgelöst, diese Brandmelder haben eine Schwelle beziehungsweise einen Grenzwert einprogrammiert. Sobald dieser Wert überschritten wird, erfolgt eine Weiterleitung eines Signals an die Brandmeldeanlage, welches beispielsweise ein akustisches Signal eingeleitet. Die Rauchmelder befinden sich meist unter der Decke am höchsten Punkt im Raum. Für die Montage dieser Brandmelder gelten genaue Vorschriften. Ein Linearmelder funktioniert mithilfe einer Lichtschranke. Er sendet Lichtstrahlen aus und wird ausgelöst, sobald das ausgesandte Licht nicht wieder zurückkommt. Auch hierbei steuert die Brandmeldeanlage beim übermittelten Signal des Melders die Sirenen an. Die manuelle Auslösung eines Brandmelders durch Einschlagen einer Scheibe und betätigen eines Handtasters ist ebenso mit der Brandmeldeanlage gekoppelt“, ergängzt der Fachmann für Energie- und Gebäudetechnik.

Welche Signalisierung besteht bei einer Brandmeldeanlage?

Alexander Bausch hierzu: „Es gibt verschiedene Möglichkeiten einer Signalisierung. Am häufigsten ist das akustische Warnsignal in Form eines vorgeschriebenen DIN-Tons (Sirene), welcher bei Übermittlung eines Signals der Brandmelder an die Brandmeldeanlage eingeleitet wird. Außerdem gibt es aber die optische Signalisierung, welche durch eine Blitzleuchte realisiert wird, die in einer bestimmten Herzfrequenz blinkt.“ Brandmeldeanlagen helfen bei der Früherkennung, nehmen aber keinen aktiven Schutz bei der Brandentstehung ein oder können einen Brand löschen, ergänzt der Experte für Energie- und Gebäudetechnik. Immobilienexperte Eric Mozanowski ist davon überzeugt, dass durch Weiterentwicklung und Innovationen der bauliche Brandschutz weiter verbessert werden kann, um Personen und Gegenstände in Bauwerken durch Brandeinwirkung noch besser zu schützen. Weitere Vorkehrungen werden durch die Berücksichtigung bei der Verwendung von Baustoffen und Bauteilen, Brandschutzbeschichtungen, Brandschutzverglasungen sowie Feuer- und Rauchschutztüren und deren Brandverhaltens getroffen.

V.i.S.d.P.:

Alexander Bausch
Brandschutzexperte & Elektroniker Gebäudetechnik

Über den Autor:

Alexander Bausch ist erfolgreich als Elektroniker für Gebäudetechnik und Brandschutz tätig. Im Raum Berlin stattet er Wohnkomplexe und Industriegebäude mit Brandmeldesysteme aus. Seine Tätigkeit umfasst den Aufbau, die Programmierung und den Probelauf eines gesamten Brandschutzsystems. So stellt er einen flächendeckenden funktionierenden Brandschutz Berlins sicher. Neben seiner Arbeit ist er Mitglied des Technischen Hilfswerk und kann auch dort durch seine fachmännische Ausbildung eine große Unterstützung für das Team sein.

Die ZuHause-Gruppe mit Sitz in Stuttgart verwirklicht mit ihren verschiedenen Gesellschaften und ihrer langjährigen Erfahrung im Gebiet der Immobilienwirtschaft zahlreiche Projekte. Seit Gründung liegt der Schwerpunkt der ZuHause Immobilien Handelsgesellschaft mbH in der Sanierung von bestehenden Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Bauträgermaßnahmen und Projektentwicklungen. Das vorrangige Ziel ist die Schaffung neuen Wohnraums in A- und B-Städten. Die Kernkompetenz liegt im Bereich der Bestandsobjekte in der Identifizierung nachhaltiger Entwicklungschancen durch Nachverdichtung und Modernisierung bestehender Flächen und Neuvermietungen als zukünftige Wertschöpfung. Weitere Informationen unter: https://www.zuhause-immobilien.eu

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