Wissenswertes zur Hyposensibilisierung – Verbraucherinformation der DKV

Im Herbst schon an die nächste Pollensaison denken

Fast jeder vierte Deutsche leidet im Laufe seines Lebens unter Heuschnupfen – so das Helmholzzentrum München. Vor allem während der Pollenhochsaison im Frühjahr kämpfen die Betroffenen mit Schnupfen, juckenden und tränenden Augen und im schlimmsten Fall sogar mit Atemnot. Eine sogenannte spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, kann Abhilfe schaffen. Der beste Zeitpunkt, um mit der Therapie zu beginnen, ist im Herbst. Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV, erklärt, wie die Hyposensibilisierung funktioniert und wie die Behandlung abläuft.

Warum eine Hyposensibilisierung?

Pollen sind mittlerweile fast das ganze Jahr unterwegs. Je nach Witterung kann die Heuschnupfen-Zeit von Februar bis Herbst dauern. Viele Allergiker versuchen mit Nasensprays, Tabletten oder Augentropfen die dazugehörigen Symptome zu mildern. „Wer seine Allergie allerdings langfristig in den Griff bekommen möchte, sollte es mit einer Hyposensibilisierung versuchen“, so Dr. Wolfgang Reuter. Bei dieser spezifischen Immuntherapie werden nämlich nicht nur die Symptome bekämpft, sondern vor allem auch die Ursachen behandelt.

Wie funktioniert eine Hyposensibilisierung?

Bei der Hyposensibilisierung bekommen Betroffene sogenannte Allergene verabreicht, also die Stoffe, auf die sie allergisch reagieren. Bei Heuschnupfen sind das Baum- und Gräserpollen. Das Immunsystem von Heuschnupfen-Geplagten reagiert auf die Pollen wie auf Bakterien oder Viren und produziert Antikörper, welche die typischen Allergie-Beschwerden auslösen. „Im besten Fall bewirkt die Hyposensibilisierung, dass das Immunsystem des Allergikers gar nicht mehr auf die Pollen reagiert“, so der Gesundheitsexperte der DKV. „Indem der Patient das Allergen während der Therapie regelmäßig über einen längeren Zeitraum in kleinen, aber steigenden Mengen verabreicht bekommt, gewöhnt sich sein Immunsystem daran.“

Dauer und Behandlung

Für die Behandlung stehen Patienten drei Möglichkeiten zur Verfügung: Spritzen, Tabletten oder Tropfen. Betroffene müssen jedoch Geduld haben: Die Therapie kann sich je nach gewählter Form bis zu drei Jahre hinziehen. Allergiker müssen die Allergene im Laufe dieser Zeit in regelmäßigen Abständen zu sich nehmen. Dr. Wolfgang Reuter rät, die Hyposensibilisierung im Herbst oder Winter – also vor dem Start der Pollensaison – zu beginnen. Besteht die Allergie bereits länger, ist es wichtig, dass der Arzt über den bisherigen Verlauf informiert ist. Beispielsweise darüber, ob sich der Heuschnupfen verschlechtert hat oder unverändert geblieben ist. In jedem Fall sollten Betroffene eine Pollenallergie behandeln lassen. „Sonst können nicht nur weitere Allergien entstehen, im schlimmsten Fall entwickelt sich aus dem Heuschnupfen sogar Asthma“, so der Gesundheitsexperte.
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