Chefin des Wirtschaftsverbandes BNW prangert Benachteiligung nachhaltiger Produkte am Markt an / Gesucht: 50 Ideen, die Deutschland voranbringen
Damit die Transformation der deutschen Wirtschaft zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Wirtschaftsweise gelingt, fordert die Chefin des Bundesverbandes Nachhaltige Wirtschaft (BNW), Katharina Reuter, die Einführung wahrer Preise. Diese müssten die Kosten für CO2-Ausstoß, Umweltverschmutzung und Menschenrechtsmissachtung in der Produktion berücksichtigen.
„Die Preise, die wir für Lebensmittel, Kleidung, Wärme oder Verkehr bezahlen, sind zu niedrig“, schreibt Reuter in einem Gastbeitrag auf der Journalismus-Plattform Journalistico. „Sie bilden nicht die wahren Kosten ab. Sie sagen nicht die ökologische und soziale Wahrheit. Denn sie berücksichtigen nicht die Umweltbelastungen, unfaire Arbeitsbedingungen oder das Elend der Massentierhaltung, die die Herstellung von Gütern aller Art verursacht.“
Deshalb koste die Bio-Banane im Laden mehr als die Pestizid-Banane. „Das muss sich ändern, wenn wir wollen, dass der Markt dazu beiträgt, dass wir das Klima schützen, die Menschenrechte respektieren und die Umwelt sauber halten“, so Reuter. „Dann dürfen ‚gute‘ Produkte beim Preis nicht länger benachteiligt werden.“
Die Kosten ’schlechter‘ Produkte müssten in den Preisen sichtbar gemacht werden, so die Wirtschaftslobbyistin. Entstehen würden sie ohnehin. „Heute werden die verborgenen, externen Kosten unseres Wirtschaftssystems auf die Gesamtgesellschaft abgewälzt: als Steuern, Abgaben und Krankenkassenbeiträge. Oder wir überlassen die Rechnung künftigen Generationen – wie beispielsweise die Kosten, die der menschengemachte Klimawandel verursacht, gegen den wir nicht ambitioniert genug angehen.“
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