– Einstiegsgehalt für Promovierte in der Lebensmittelwirtschaft liegt aktuell bei 59.000 EUR brutto im Jahr
– Im Alter von 45 Jahren und mit rund 12,5 Jahren Berufserfahrung können Promovierte Top-Gehälter von 98.500 EUR brutto einfahren
– 88% sind zufrieden bzw. sehr zufrieden mit ihrem Gehalt, 85% würden sich wieder für die Promotion entscheiden
24.03.2022, Düsseldorf.
Nicht umsonst handelt es sich bei der Promotion um die Verleihung des höchsten akademischen Grades in Deutschland: Denn dank ihrer intensiven Forschung leisten Promovierende jeden Tag einen wertvollen Beitrag für Wissenschaft und Wirtschaft. Doch inwieweit macht sich die Promotion für sie bezahlt und welche Zukunftsperspektiven eröffnen sich durch die Promotion? Die aktuellen Ergebnisse der foodjobs.de-Studie zur Promotion in der Lebensmittelbranche geben angehenden Masterand:innen und Promovierenden eine nützliche Orientierung für ihre Karriereplanung.
Der Entschluss für eine Promotion ist meist kein lang gehegter Wunsch, sondern oft eine spontane Entscheidung, die im Hinblick auf die derzeitige Lebenssituation der Masterand:innen getroffen wird. Während die Reputation für Promovierende dabei eher nebensächlich ist, sind es vor allem das wissenschaftliche Interesse, die eigene Selbstverwirklichung sowie bessere Berufsaussichten, die die Entscheidung für eine Promotion stärken.
Und auch in Bezug auf ihre Karriere-Erwartungen schweben die Promovierenden nicht auf Wolken, sondern zeigen sich durchaus realistisch und teilweise sogar absolut treffsicher: Während sie in ihrer Promotion durchschnittlich 2.100 EUR pro Monat zur Verfügung haben, rechnen die Promovierenden für den Job-Einstieg mit einem durchschnittlichen Brutto-Jahresgehalt von 60.000 EUR und liegen damit nur knapp über dem tatsächlichen Einstiegsgehalt, das sich aktuell auf 59.000 EUR brutto im Jahr beläuft.
Doch das ist erst der Anfang: Mitsamt der Berufserfahrung steigen die Gehälter von Promovierten in deutschen Lebensmittelunternehmen deutlich an, sodass sie im Alter von 45 Jahren und mit 12,5 Jahren Berufserfahrung Top-Gehälter von 98.500 EUR mit nach Hause nehmen können.
Neben der Berufserfahrung spielt auch Internationalität eine große Rolle – und das nicht nur beim Gehalt, sondern bereits während der Promotion: Mehr als die Hälfte der Promovierenden verfasst ihre Dissertation in englischer Sprache und ein Fünftel zieht es nach der Promotion zum Arbeiten ins Ausland. Diese sprachlichen sowie kulturellen Kenntnisse machen sich auch auf dem Gehaltsscheck bemerkbar: Mit sehr guten Englischkenntnissen und mehr als drei Jahren Auslandserfahrung können Promovierte teils sehr hohe Gehälter von mehr als 100.000 EUR brutto im Jahr einfahren.
Doch wo arbeiten Promovierte in der deutschen Lebensmittelbranche? 72% sind in Großunternehmen beschäftigt, die einerseits über die nötigen finanziellen Mittel verfügen und andererseits spezifische Abteilungen haben, in denen Promovierte ihre Expertise gezielt einsetzen können. Die Top-Wirtschaftszweige bilden die Lebensmittelunternehmen sowie der Bereich Aromen und Zusatzstoffe. Während sich mehr als die Hälfte noch im Laufe ihrer Promotion vorstellen kann, später in einer Forschungseinrichtung oder einem Institut zu arbeiten, wird dies lediglich von 6% umgesetzt.
Ähnlich verhält es sich auch bei den Funktionsbereichen: Hier kommt noch für ein Viertel der Promovierenden eine Tätigkeit im Qualitätswesen in Frage, während nur 8% der Promovierten im Bereich QM / QS Fuß fasst. Gleichzeitig bleibt mehr als die Hälfte der Promovierten ihrer Linie treu und geht einer Beschäftigung in der Forschung und Entwicklung nach.
Auf die Frage, inwieweit sich die Promotion gelohnt hat, zeichnet sich ein ganz klares Bild ab: Für gut drei Viertel der Promovierten hat sich die Promotion beruflich gelohnt. Gleichzeitig gaben zwei Drittel an, dass die Promotion für den Erhalt ihrer derzeitigen Stelle sogar entscheidend war. Und auch in Bezug auf die finanzielle Frage herrscht große Einigkeit: So zeigen sich erstaunliche 88% zufrieden bzw. sehr zufrieden mit ihrem Gehalt.
Den Weg der wissenschaftlichen Forschung zu bereuen, kommt für die meisten nicht in Frage – ganz im Gegenteil: Starke 85% würden sich erneut für die Promotion entscheiden. Dabei ist das Gehalt für die meisten jedoch eher zweitrangig. Viel wichtiger ist für sie der Spaß am wissenschaftlichen Arbeiten sowie die eigene persönliche und fachliche Entfaltung. Promovieren sollte man also nicht nur für das Gehalt, sondern vor allem für sich selbst.
In Kooperation mit der Universität Hohenheim liefert foodjobs.de mit den aktuellen Ergebnissen detaillierte Aussagen über die Gehaltsstrukturen von Promovierenden und Promovierten in der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Die Auswertung basiert dabei auf Antworten von 272 Promovierenden und Promovierten, die im Zeitraum vom 17. Januar 2022 bis zum 21. Februar 2022 an der Online-Umfrage teilnahmen.
Die gesamte Studie sowie das Infochart stehen Ihnen kostenlos zum Download bereit unter: https://www.foodjobs.de/gehalt/promotion
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