Die Pathologie des Perfektionismus

Warum uns Entspannung so schwer fällt

Am 06.11.2019 hielt Heidi Anderson, Ausbilderin für Entspannungstrainer beim Bergsträßer Institut für ganzheitliche Entspannung und Kommunikation (B.I.E.K.) einen öffentlich zugänglichen Vortrag über „die Pathologie des Perfektionismus“ und ging dabei der Frage nach, warum Entspannung so schwerfalle.

Heidi Anderson ist ausgebildete Entspannungstrainerin und Heilpraktikerin für Psychotherapie und setzt sich mit der Wichtigkeit der Entspannung als Ausgleich zu Drucksituationen im Alltag auseinander, wobei sie pathologischen Perfektionismus als häufige Ursache für die unzureichende Fähigkeit erkennt, abzuschalten und auch in stressigen Lebensphasen einen Gegenpol zu finden.

Perfektionismus, der über die gesunden Grenzen hinausgeht und den Menschen antreibt, in allen Bereichen seines Lebens beständig mehr leisten zu wollen, ist eine Gefahr für die seelische und körperliche Gesundheit. Die Folgen werden oft erst spät als solche erkannt.

Menschen, die unter dieser Form von gesteigertem Perfektionismus leiden, sind sich dessen nicht immer bewusst. Sie begeben sich in eine Spirale, angetrieben von dem Wunsch, Anerkennung ihrer Mitmenschen zu bekommen. Dabei erkennen sie nicht, dass diese Anerkennung nur von ihnen selbst kommen kann, um sie zufrieden zu stellen. Besonders in ihrem beruflichen Umfeld versuchen sie, sich ständig zu übertreffen und jeden Fehler zu vermeiden. Diese permanente Anstrengung zerrt an ihren Kräften.

Bezüglich des Ursprungs des Perfektionismus sieht Heidi Anderson einen Zusammenhang mit Ereignissen in der frühesten Kindheit. Das sogenannte Urvertrauen, das ein Kind von Geburt an in seine Mutter hat, kann entweder beständig wachsen oder durch verschiedene Ereignisse erschüttert werden. Diese Erschütterung hat Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Jeder Mensch hat einschneidende Erlebnisse durchlebt, die ihn nachdrücklich prägen. Um kraftzehrenden Eigenschaften wie Perfektionismus entgegenzuwirken, muss dem inneren Kind vermittelt werden, dass es keine außergewöhnlichen oder gar unmöglichen Leistungen erbringen muss, um Lob von außen zu bekommen.

In Ihrem Beruf als Entspannungstrainerin macht Heidi Anderson immer wieder die Erfahrung, dass Perfektionisten sich schwer damit tun, Ruhe zuzulassen. Sie müssen langsam an die Entspannung herangeführt werden, denn sie können die To-Do-Listen in ihrem Kopf nie völlig stumm schalten. Oft führt langsame Steigerung zum erwünschten Erfolg, doch nicht für jeden Menschen kommen Praktiken in Frage, bei denen man still liegen oder sitzen muss.

Heidi Anderson befasst sich mit Themen wie Selbstwerterhöhung und Selbstoptimierung. Sie geht der Frage nach, welche Bedürfnisse Menschen haben und wie diese miteinander vereinbar sind. Nicht immer scheinen diese Bedürfnisse miteinander kombinierbar zu sein. Deshalb halten sie sich die Waage und sorgen für ein gesundes Leben. Für den Perfektionismus muss dieses Gegenstück geschaffen werden. Diverse Entspannungstechniken sind ein guter Schritt, um wieder Ausgeglichenheit zu finden.

Mehr wissenswerte Informationen über den Vortrag „Die Pathologie des Perfektionismus – Warum Entspannung so schwer fällt“ von Heidi Anderson finden Sie auf der Website des B.I.E.K..

Das Bergsträßer Institut für ganzheitliche Entspannung und Kommunikation (B.I.E.K.) ist ein zertifiziertes Ausbildungsinstitut im Bereich der Entspannungstechniken, Stress Prophylaxe und des Betrieblichen Gesundheitswesens. Leiterin ist Silvia Duske (Dipl. soz.Arb., Management Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie). Das Institut ist bekannt geworden durch die sehr praxisnahen Ausbildungsgänge für Entspannungstherapeuten. Es bietet ein umfangreiches Programm von Ausbildungen für Selbständige im Bereich der Prävention sowie für Mitarbeiter von Unternehmen, öffentlichen Institutionen und Verwaltungen im Bereich der Stressprävention. Das Unternehmen wurde im Juli 2015 nach ISO 9001 und AZAV zertifiziert.

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