Träger der Bergey Medal Dr. Peter Schumann geht in Ruhestand

„Dr. rer. nat. Peter Schumann ist weltweit einer der letzten beiden ausgewiesenen Experten im Bereich der chemischen Analytik von Bakterienzellwänden“, hob Professor Dr. Jörg Overmann, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, die Bedeutung der wissenschaftlichen Expertise des Bergey Medal-Preisträgers bei der Verleihung im November 2019 hervor. Am 31. Januar 2020 hat der weltweit renommierte Forscher nach 28 Jahren seinen letzten Arbeitstag in den Laboren der DSMZ auf dem Science Campus Braunschweig-Süd. Dort leitete Peter Schumann seit fast 20 Jahren die Arbeitsgruppe Chemische Analytik, die Serviceleistungen im Bereich Chemotaxonomie, Maldi-TOF MS und RiboPrinting anbietet.

Seit 1984 war der Wissenschaftler bei der IMET-Kulturensammlung der DDR des Zentralinstituts für Mikrobiologie und Expertimentelle Therapie in Jena beschäftigt. Diese Sammlung ging schließlich in der DSMZ auf und Peter Schumann folgte nach Braunschweig. Schumanns Publikationsverzeichnis umfasst 522 Publikationen in Fachzeitschriften; er ist Co-Autor angesehener Fachbücher im Feld der bakteriellen Taxonomie, darunter das Bergey´s Manual und das Handbook Prokaryotes. Peter Schumann ist seit 2013 Mitglied des Editorial Boards des Digital Atlas of Actinomycetes und Ehrenmitglied der Ungarischen Gesellschaft für Mikrobiologie. Im Jahr 2008 wurde ihm zu Ehren eine neu entdecktes Aktinobakterium nach ihm benannt, Schumannella luteola.

Peter Schumann möchte auch im Ruhestand der Systematik und Evolutionsforschung treu bleiben und plant mehr Zeit für sein Hobby ein: die Klassifizierung und Identifizierung von auf Feldern in seiner Umgebung gefundenen Fossilien.

DSMZ-Pressekontakt:
Sven-David Müller, Pressesprecher des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
Tel.: 0531/2616-300
Email: Sven.David.Mueller@dsmz.de

Die DSMZ ist eines der größten Bioressourcenzentren weltweit. Die Sammlung umfasst derzeit über 67.000 Kulturen, einschließlich über 35.000 verschiedene Bakterien- und 4000 Pilz-Stämme, 800 menschliche und tierische Zelllinien, 41 Pflanzenzelllinien, 1.400 Pflanzen-Viren und Antiseren und 13.000 verschiedene Typen genomischer Bakterien-DNA.

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